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Rosie Lowe: YU (Albumkritik)


Rosie Lowe


Rosie Lowe: YU (Wolf Tone)



Auf Control, ihrem 2016 erschienenen Major-Label-Debüt, erkundete Rosie Lowe die Notwendigkeit, die Macht zu behalten – und zu lernen, sie gelegentlich abzugeben -, vor allem als Frau in der beinharten Musikindustrie. Drei Jahre später – und nach ihrem Wechsel von Polydor zum Indie-Label des Adele/Florence Produzenten Paul Epworth – ändert die 29-jährige Künstlerin aus Devon, die jetzt in London lebt, ein wenig ihren Kurs. Wenn YU – wird sowohl ‘You’ als auch ‘Why You’ ausgesprochen – dieselben Themen behandelt, dann passiert das in einer Beziehung. Es ist ein Album über Liebe: Unsicherheiten, Begehren, Zufriedenheit und die sich verändernden Machtverhältnisse. Ihr musikalisches Vehikel sind einmal mehr glatter, sinnlicher, minimalistischer, elektronischer Soul und R&B, irgendwo zwischen James Blake und Sade.Es hat etwas von gedämpfter Beinahe-Ruhe an sich, wie Lowes Worte über die auf das Wesentliche reduzierte, recht entspannten Grooves gleiten, ehe sanfter Soul rasanteren Beats und Gefühlen Platz macht. Für Abwechslung ist somit gesorgt.

Pharoah“ beschreibt Liebe zunächst als eine Zuflucht vor dem Druck und der Hektik der Stadt, ehe dezent weibliches „empowerment“ in den Vordergrund rückt: “Power in my mouth, in the imperfections that made me.” Für den verführerischen und geschmeidigen„Birdsong“ wurde ein Chor mit mehreren Stars (Jamie Woon, Jamie Liddell und Kwabs) gewonnen, aber auch die anderen Songs sind sinnlich und erstklassig, auch wenn das Material insgesamt eher mit seinem subtilen Charme überzeugt und echte clubtaugliche Kracher, die die Hitaparaden stürmen, fehlen (das dürfte auch einer der Gründe dafür sein, dass Polydor an einer weiteren Zusammenarbeit nicht unbedingt interessiert war). Das Highlight ist „Itily“, eine zarte, fragile Betrachtung der ersten Verliebtheit. „The Way“ ist ein unerschrockenes, andächtiges Liebeslied, ehe der Gastrapper Jay Electronica mit seiner unglücklichen Zweideutigkeit (“Lost my ring in some club in Camden”) die betörende Atmosphäre ein wenig stört.



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