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Mavis Staples: We Get By (Albumkritik)


Mavis Staples


Mavis Staples: We Get By (Anti-)



Mehr als ein halbes Jahrhundert nachdem ihre Stimme an vorderster Front der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung mit dabei war, schreit Mavis Staples noch immer nach Veränderung („Change“). Der erste Track ihres 12. Studioalbums überzeugt mit einem bluesigen Backbeat und thematisiert die häufigen Schießereien in den USA, ehe sie brillant schlussfolgert: “What good is freedom if we haven’t learned to be free?”

Die ehemalige Staple Singers Icon, die im kommenden Monat 80 Jahre alt wird, zeigt sich hier in beeindruckender und beeindruckend vielseitiger Form. Der Titeltrack ist ein entzückender Soul-Song übers Überleben, während „Brothers and Sisters“ ein Funk-Rocker über Einheit ist.

Während ihre beiden vorherigen Alben Zusammenarbeiten mit M Ward beziehungsweise Jeff Tweedy waren, ist diesmal Ben Harper als Songwriter und Produzent mit dabei. Die minimalistische Instrumentierung mit Gitarre, Bass und Schlagzeug sorgt für ein klassisches Feeling, aber sorgt auch dafür, dass Staples’ Stimme, die mit den Jahren etwas tiefer geworden ist, aber nichts von ihrer gefühlvollen Kraft und ihrer Ausdrucksstärke verloren hat, immer im Mittelpunkt steht.

Es ist nicht schwer zu erraten, auf wen sich so pointierte Zeilen wie “Trouble in the land. We can’t trust that man” beziehen. Daneben werden Songs über Verlust, Bedürfnisse, Glauben und religiöse Andacht geboten. Das gedämpfte, nachdenkliche „Heavy on My Mind“ macht deutlich, wie sehr die Länge und Bedeutung ihres Kampfes sie mitunter belasten. Sie schlägt dann aber auf „Sometime“ fröhlichere Töne an, ehe sie auf dem außergewöhnlichen „One More Change“, das das Album beschließt, den Tod bannt, weil sie beharrt, dass sie “one more change to make” hat.

Eine bemerkenswerte Frau.





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