MoStack: Stacko (Virgin EMI)
Rückblickend war 2017 ein goldenes Jahr für melodische Hooks in der britischen Rap-Musik – und das war vor allem MoStack zu verdanken. Der Rapper aus Hornsey im Norden Londons steht an der vordersten Front einer Londoner Szene, die die Grenzen zwischen Afro-Pop, Hip-Hop, Grime und Dancehall verwischt; 2017 definierte er quasi im Alleingang den Sound, indem er auf allgegenwärtigen Singles wie „Fisherman“ mit J Hus, „Screw & Brew“ mit Mist und „No Words“ mit Dave aus Südlondon als Gaststar in Erscheinung trat.
Auf seinem Debütalbum mit dem Titel Stacko tritt MoStack nun selbst ins Rampenlicht. Er erweist sich darauf in Hochform, weshalb dieses Album bis zum Rand mit einfallsreichen, flüssigen Melodien vollgepackt ist, die mit verspielten Afrobeats und – auf dem nostalgischen „I Want You“ – UK Garage unterlegt sind. Ein frühes Highlight ist das prahlerische „Stinking Rich“, featuring Dave und J Hus, mit einem Hook, der prädestiniert ist, auf Festivals von begeisterten Massen gegrölt zu werden; darauf folgt das kokette „Respect & Love“ mit seinem Fingerschnippen. Auf „Shine Girl“, seiner Zusammenarbeit mit Stormzy, zollt MoStack seiner Freundin Anerkennung und landet dabei gerade noch auf der richtigen Seite des Süßlichen, was nicht zuletzt der tollen Produktion zu verdanken ist.
Doch im Laufe der 13 Tracks wird deutlich, dass MoStack das Album-Format nicht ganz so behagt wie seinen Kollegen, die hier als Gäste zu hören sind – Mos Debüt lässt die verschachtelten Geschichten eines Dave oder die konzeptuelle Ambition eines Stormzy vermissen.
Seine Texte kreisen regelmäßig um dieselben paar Themen, vor allem Erfolg und Loyalität. Doch seine fröhlichen Party-Songs sind unterhaltsam und eingängig, weshalb damit zu rechnen ist, dass wir sie den ganzen heißen Sommer lang aus Autos dröhnen hören werden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen