Auf gewisse Weise ist Pop-Punk ein tautologischer Name für ein Musikgenre. Selbst britische Punkbands der ersten Welle hatten ein bemerkenswertes Gespür für unwiderstehlich eingängige Melodien. Deshalb kann man sagen, dass das Quartett Yonaka aus Brighton im Grunde die Punk-Tradition fortsetzt – das Debütalbum dieser Band attackiert einen zunächst mit einem Trommelfeuer lauter Gitarren und hämmernder Drums, aber sein herausragendes Merkmal sind die großen, sehr kommerziellen Refrains, die sich schon nach einmaligem Hören im Gehirn festsetzen. Doch Yonaka setzen nicht einfach nur darauf, mit Material, das man mitsummen kann, die Charts zu erobern – sie imitieren moderne Trends und machen sie Moshpit-tauglich. „The Cure“ beginnt mit einem schmierigen Riff, der einem knackigen, digitalen Beat Platz macht, während „Wake Up“ und „Rockstar“ deutlich vom Scandi-Pop beeinflusst sind, wobei letzterer Song während der ersten Minute genau wie ein Sigrid Track klingt, bis die lockeren, donnernden Drums und die kreischenden Gitarren einsetzen. Das hektische „Punch Bag“ wiederum erfreut mit einem Moment, in dem Frontfrau Theresa Jarvis zwischen Metal-Lite-Licks das gesittete Melodrama von Taylor Swift imitiert.
Das Resultat ist eine Abfolge von Songs, die sofort erfreuen, aber nicht wirklich bedeutsam erscheinen – die modischen Features werden vom vorhersehbaren Guitar-Hero-Bombast in den Schatten gestellt, während die Hooks so rasch aufeinander folgen, dass so gut wie kein Raum für originelle Einfälle bleibt. „Don’t Wait ‘Til Tomorrow“ lässt das Unterfangen, die Charts mit Headbang-freundlicheren Klängen aufzumischen, nicht unbedingt erstrebenswert erscheinen – stattdessen unterstreicht dieser Song, dass es derzeit eine kreative Sackgasse zu sein scheint, auf konventionelle Weise zu rocken.
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