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Slipknot: We Are Not Your Kind (Albumkritik)


Slipknot band


Slipknot: We Are Not Your Kind (Roadrunner)



Slipknot sind nie allzu weit vom Trauma entfernt. Nachdem Sie die Schrecken von Nu-Metal überlebt hatten, verarbeiteten die maskierten Ungeheuer aus Iowa auf ihrem letzten Album, .5: The Gray Chapter, ihre Trauer über den Tod durch Überdosis des Bassisten und Gründungsmitglieds Paul Gray. Die Entstehung des nun vorliegenden sechsten Albums war von ähnlich qualvollen Umständen begleitet:die Ehe des Frontmanns/Bestseller-Autors Corey Taylor zerbrach und dem Gitarristen Mick Thomson wurde bei einem bizarren Zwischenfall von seinem Bruder mit einem Messer in den Kopf gestochen (die Brüder waren betrunken).Da es also reichlich Gründe gibt, wütend zu sein, überrascht es wenig, dass We Are Not Your Kind ihre brutalste Musik bietet – aber, und das ist überraschend und auch erfreulich, da es für Abwechslung sorgt, gelegentlich auch sehr sanfte Momente. Auf den 14 Tracks erweitern sie ihr klangliches Spektrum, was bedeutet, dass die für sie typischen Hooligan-Riffs und das ab Stammesrituale erinnernde Drumming mit experimentellem Krautrock und (schluck) akustischem Strumming koexistieren. Das elektronisch pulsierende „My Pain“ und das avantgardistische, perkussive „Spiders“ haben eine Hauch von Depeche Mode an sich, während der liebliche Refrain der ansonsten punkigen Metal-Nummer „Nero Forte“ auch sehr gut einem Pophit entstammen könnte.

Taylor verkörpert die Extreme dieses Albums, denn er mischt gutturale Gebrüll mit eingängigem Gesang, während er mit unerschrockener Rauheit Selbstbewusstsein, Depression und Alkoholabhängigkeit thematisiert. Das epische, mit einem Chor ausgeschmückte, anti-religiöse „Unsainted“ enthält womöglich eine Anspielung auf seine Exfrau Stephanie Luby (“You didn’t want me … so I’m setting you free”), aber er klingt ganz entschieden nicht so, als wäre er erfreut darüber, würde man ihm sagen: “Plenty more fish in the sea, mate”. Insgesamt ist dies ein Album, das die Fangemeinde begeistern und der Band vielleicht ein paar neue Fans dazugewinnen soll, während das heftig „synth-rockende“ „Solway Firth“ allen anderen den Stinkefinger zeigt.



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