Elf Alben in ebenso vielen Jahren deuten darauf hin, dass MC Taylor nicht einmal ansatzweise unter einer Schreibblockade leidet, sondern im Gegenteil den Drang verspüren dürfte, ständig kreativ und produktiv zu sein. Doch Terms of Surrender verdankt seine Existenz nicht großer Klarheit, sondern einem “fog of depression”, wie Taylor erklärte – er schrieb die Songs, wie er sagt, als Therapie, um “a last will and testament” zu kreieren. Das könnte zur Vermutung veranlassen, Terms of Surrender wäre unanhörbar trist, aber auf vielen Tracks sucht Taylor nach Hoffnung, anstatt sich der Verzweiflung zu ergeben. Auf „Happy Birthday, Baby“ singt er für seine Tochter und es gelingt ihm, dabei nicht peinlich sentimental zu klingen, selbst wenn er ihr einen Reim beibringt, den sie sich vorsagen soll, wenn er weit weg auf Tournee ist; darauf lässt er die das Leben unterwegs selbst folgen, auf „Down at the Uptown“, wo die alltäglichen Erlebnisse des Musikers auf Tournee - “Someone’s in the bathroom sleeping off a bad one” – ihn erkennen lassen, dass “it was a real live world and I want to live in it”.
Niemand wird sich Hiss Golden Messenger zulegen und hoffen, Taylors Version von Trap zu hören zu bekommen, aber Terms of Surrender ist ein weniger „folky“ Album als die meisten seiner bisherigen Werke. Dies ist ein fantastisch klingendes Album, was nicht allein auf das Spielen oder die Produktion (von Taylor und Brad Cook) zurückzuführen zu sein scheint. Die Mixes – von den „backroom“ Stars Jon Low und Tucker Martine – sind ausnahmslos hervorragend, wobei die elektrische Gitarre immer in den Vordergrund gerückt wurde, aber nicht so sehr, dass sie alles andere übertönt, und die Folkelemente wurden so eingebaut, dass sie nichts daran ändern, dass das Album zeitgemäß klingt. Wenn dann das vage an War on Drugs erinnernde „Kary (You Don’t Have to Be Good Yet)“ erklingt, fragt man sich, ob Terms of Surrender nicht vielleicht das Werk sein könnte, das Taylor endlich den verdienten Durchbruch verschafft.
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