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Red Dead Redemption: Undead Nightmare (Test)

 

Red Dead Redemption, Rockstar Games´ Tour de force im Alten Westen, hat sich mit dem Zombie-Fieber angesteckt – wie das heutzutage bei Videospielen häufig der Fall ist -, und zwar im Rahmen von Undead Nightmare, einer mystischen Erweiterung des an und für sich recht bodenständigen Hauptspiels.

Zombies sind in West Elizabeth eingefallen, die Infektion ist also direkt vor John Marstons Haustür angekommen. Marston begibt sich einmal mehr auf ein Open-World-Abenteuer, nachdem seine Frau und sein Sohn von der mysteriösen Seuche befallen worden sind, und besucht alte Freunde, Feinde und bekannte, jetzt von Untoten verwüstete Schauplätze. Unterwegs muss John Marston verschiedene Stämme von Untoten bekämpfen, New Austin und Nuevo Paraiso von den Zombieeindringlingen befreien, die er mit reinigendem Feuer und das Gehirn erweichenden Kugeln bekämpft, während er verzweifelt nach einem Heilmittel sucht.

Ideale Spieler

Besitzer von Red Dead Redemption. Potenzielle Besitzer von Red Dead Redemption. Dies ist eine großartige, wenngleich mit Fehlern behaftete Gelegenheit, in John Marstons Welt zurückzukehren. Die Erweiterung ist es wert gespielt zu werden, selbst wenn Sie des ganzen Zombiezeugs schon überdrüssig sein sollten.

Warum sie sich dafür interessieren sollten

Seit den Ereignissen von Red Dead Redemption hat sich vieles verändert. Geschäfte, Saloons und Städte sind ausgestorben. Banden von Zombies durchstreifen das Land. Rockstar Games haben ihre Version des Alten Westens radikal neu gestaltet und kitschige Erzählungen, gruselige Musik, Zombietiere und alle möglichen mythischen Kreaturen in das einstmals ernste Spiel eingebaut.

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Was denn…Zombies? Ernsthaft? Es gibt wenig Ernsthaftes in Undead Nightmare. Vom ersten Moment an ist klar, dass Rockstars Version der Zombiespiele ironisch gemeint ist. Zwischen den Kämpfen gegen spuckende Zombies und untote Bären besuchen Sie viele der schillerndsten Charaktere aus Red Dead Redemption, wobei Sie so gut wie nichts von der Schuld und der Verantwortung von John Marstons Originalmission fühlen. Es wäre nicht falsch, zu denken, dass Undead Nightmare nahe daran ist, das Hauptspiel zu entwürdigen, aber es ist besser, sich einfach an dieser genialen Variante des Billighorrors zu erfreuen.

Was ist im Alten Zombie-Westen zu tun? Sie werden Friedhöfe von Untoten säubern, verhindern, dass die Städte von Zombiehorden überrannt werden und Aufträge für die wenigen noch atmenden Bürger in Undead Nightmare erfüllen. Sie werden alten Freunden wie dem Grabräuber Seth und dem Schlangenöl-Verkäufer Nigel West Dickens über den Weg laufen, die die Handlung mit ihren eigenen Theorien bezüglich der Zombieplage weiterbringen. Während das Unschädlichmachen von Zombies in Städten und auf Friedhöfen schnell zur Gewohnheit und damit langweilig werden kann, bieten neue Zufallsbekanntschaften und Jagdherausforderungen reichlich Unterhaltung. Es gibt beeindruckend viele neue Inhalte für € 10.

Wird auch etwas geboten, das nichts mit Zombies zu tun hat? Ja. Seltsamerweise haben Sie auch eine beeindruckende Begegnung mit Sasquatch. Sie können auch vier Pferde der Apokalypse zähmen und reiten, ganz besondere Hengste, die über mystische Kräfte verfügen. Krieg, zum Beispiel, setzt Feinde in Brand, wenn sie ihm zu nahe kommen. Tod lässt Zombies bei Berührung explodieren. Es hat spürbare Vorteile, diese einzigartigen Kreaturen einzufangen, denn Sie werden auf einem brennenden Pferd herumreiten!

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Krieg, eines der vier Pferde der Apokalypse, die Spieler in Undead Nightmare zähmen und reiten können, mag zwar nicht das effektivste sein, aber es ist sicher das coolste.  

Brennende Pferde? Großartig! Aber wo ist der Haken? Red Dead Redemptions Zielsystem und angreifende Zombiehorden harmonieren nicht immer. Probleme gibt es vor allem dann, wenn einer der dahinjagenden „Durchgänger“-Zombies unterwegs ist. Städte von Zombie-Gesocks zu befreien, ist nicht sonderlich unterhaltsam. Es ist ermüdend und ungefähr so aufregend, wie verrottende Fische in einer Wassertonne zu erschießen.

Hates Ihnen nun gefallen oder nicht? Undead Nightmare gefiel mir vor allem wegen der tollen neuen Waffen, etwa der tödlichen Blunderbuss, einer die Zombies zerfetzenden Schrotflinte, die mit Körperteilen von Zombies geladen wird. Es gefiel mir wegen der bizarren Begegnungen mit seltsamen Kreaturen und der gelegentlich zu beobachtenden Selbstmorde. Mir gefiel das letzte Kapitel, das schaurig und einzigartig ist. mir gefällt der grandiose Soundtrack, der es verdienen würde, extra veröffentlicht zu werden. Mir missfiel, zumindest am Anfang, dass man auf Aaspferden herumreiten muss.

Und der Mehrspieler-Teil? Ein „Hordenmodus“, der weitestgehend zum Vergessen ist, denn er besteht nur aus Wellen über Wellen von Zombies. Das ist für eine Weile ganz unterhaltsam – und profitable für alle, die im Spiel gerade arm sind -, aber der Mehrspielerteil kommt nicht annähernd an die Einzelspieler-Seite der Erweiterung heran. Das wesentlich bessere Mehrspieler-Angebot ist „Land Grab“, ein zombiefreies Spiel, in dem man ein bestimmtes Gebiet kontrollieren und verteidigen muss.

Red Dead Redemption: Undead Nightmare in Aktion


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Fazit

Undead Nightmare ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie herunterladbare Erweiterungen für Spiele aussehen sollten. Diese infizierte Welt ist stilistisch verschieden genug, dass sie besonders und einzigartig wirkt. Die Geschichte von Undead Nightmare ist nicht annähernd so interessant und spannend wie die des Hauptspiels, auch sind die Kämpfe nicht so unterhaltsam. Zum Glück machen das der Humor und der Schwung der Erweiterung sowie die Gelegenheit, John Marstons Freunde wiederzusehen, mehr als wett. Vielleicht sind Zombies doch nicht so schlecht.

Red Dead Redemption: Undead Nightmare wurde von Rockstar San Diego entwickelt und von Rockstar Games am 26. Oktober für PlayStation 3 und Xbox 360 veröffentlicht. Kostet € 9.99 oder 800 Microsoft-Punkte. Spielte die komplette Einzelspieler-Geschichte auf der Xbox 360 und testete den Undead Overrun-Mehrspielermodus auf Xbox Live. Tötete etliche Zombies.

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