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Michael Jacksons „Michael“: Da fehlt jemand (Albumkritik)

 

michael-album-cover Michael Jackson

Michael (Epic/Sony)

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Seine nach Aufmerksamkeit gierende Familie und zweifelnde Fans können sich so viele Verschwörungstheorien zusammenbasteln, wie sie möchten, aber es gibt einen einfachen Grund, warum Michael nicht immer wie das Werk von Michael Jackson klingt: Michael Jackson war tot, als das Album zusammengestellt wurde.

Der selbsternannte „King of Pop“ war nie damit einverstanden, dass auch nur einer der 10 auf Michael zu findenden Songs veröffentlicht wird, da er vermutlich der Ansicht war, dass sie noch einiger Verbesserungen bedurften. Jacksons Gesang auf „Hollywood Tonight“ und „(I Like) The Way You Love Me“ wird durch heftigen AutoTune-Einsatz dermaßen in Mitleidenschaft gezogen, dass man zu der Überzeugung gelangen muss, dass er noch nicht einmal ernsthaft an ihnen zu arbeiten begonnen hatte. „Wir mussten tun, was wir tun mussten…damit seine Stimme zu der Musik passt“, sagte Teddy Riley, Co-Produzent von Michael, kürzlich gegenüber Reuters - und das kann man auf dem Album immer und überall hören. Jackson ist bei seinem „Duett“ mit Akon, der ersten Single aus dem Album – Titel „Hold My Hand“ - kaum präsent, während er auf „Monster“ auf geisterhafte „ha-HA“ Samples reduziert wird, als die Produzenten keine Vocal-Demos mehr fanden, die sie für den Track plündern konnten. Außerdem mussten sie sich noch eines völlig deplatzierten Raps von 50 Cent bedienen, um die Nummer auf ansprechende Länge zu bringen. „The King has risen“ („Der König ist auferstanden“), verkündet 50. Aber daran bestehen berechtigte Zweifel.

Die Produzenten von Michael haben bei den Balladen nicht allzu viel an Jacksons Falsett herumgewerkt, weshalb die ernsthaften Motivationsversuche von „Keep Your Head Up“ und „Best Of Joy“ ihre Wirkung entfalten können. Die funkigeren Nummern - besonders das gefällige „Behind The Mask“ sticht hier heraus – sind weniger geschäftig und überproduziert, als es der Fall gewesen wäre, hätte Michael Jackson selbst noch lange daran herumgefeilt, und klingen angenehm genug. Allerdings haben sie nichts Bemerkenswertes an sich, was wahrscheinlich auch der Grund dafür ist, dass der für seinen Perfektionismus bekannte Jackson diese Tracks zu Lebzeiten nicht veröffentlichte, sondern bis kurz vor seinem Tod an ihnen arbeitete. Und es war sein Recht, zu entscheiden, ob und wann seine Songs für die Veröffentlichung bereit waren, nicht wahr?

Bester Track: „Behind The Mask“. Nicht so gut wie das Material auf Thriller, aber man kann sich vorstellen, dass der Song auf Dangerous ein Plätzchen gefunden hätte.

 

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