In der vergangenen Woche tat ich etwas, das ich noch nie zuvor mit einem iPad getan hatte. Ich spielte ein Spiel nicht nur, um mir die Zeit zu vertreiben, sondern weil es Spaß machte, erschrecken war und ich herausfinden wollte, was als nächstes passiert.
Das Spielen auf iPhone und iPad ist für mich eine Ablenkung, etwas das ich tue, um mir Wartezeiten zu verkürzen. Erst mit diesem Spiel wurde es zu etwas, das ich um seiner selbst willen mache.
In der vergangenen Woche ließ ich meine Konsolen, meine PSP und mein DS tagelang links liegen und verbrachte stattdessen meine freie Zeit damit, im Bett zu liegen oder beim Ofen zu sitzen, Kopfhörer in den Ohren, und über mein iPad gebeugt zu versuchen, nicht zu sterben.
In Dead Space HD, erhältlich für $10, schlüpft man in die Rolle eines Ingenieurs, Codename Vandal, der von der Church of Unitology rekrutiert wurde, um für ein wenig Chaos in Sprawl zu sorgen. Doch gleich während seiner ersten Mission erkennt er, dass er dabei ist, in Sprawl, der Stadt auf dem Saturn, die in Dead Space 2 vorkommt, eine Necromorph-Infektion auszulösen. Das Spiel ist eine Art Vorbereitung auf Dead Space 2, das seit einigen Tagen erhältlich ist.
Wie in den Konsolenspielen steuert man auch in Dead Space HD einen Ingenieur, der mit einem RIG ausgestattet ist, dem Schutzanzug und dem Helm, den Isaac im ersten Dead Space-Spiel trug.
Es gibt viele Ähnlichkeiten zwischen der iPad-Version und den Konsolenversionen des Spiels. Die meisten Werte, etwa Gesundheit und Munition, scheinen auf dem RIG auf. Das Spiel wird aus einer leicht hineingezoomten Dritte-Person-Sicht gespielt und das Sounddesign und überhaupt alle Audioaspekte sind spektakulär. Das Spiel bietet außerdem die Möglichkeit, Waffen und RIG zu verbessern.
Beim Spielen auf dem iPad sind gibt es kaum Probleme im Hinblick auf die Sicht einschränkende Finger. Man muss zwar das Display mit den Fingern berühren, um die Spielfigur zu steuern, aber da es viel größer ist als jenes des iPhone, kommen einem die Hände kaum in die Quere.
Mit Berührungen auf der linken Seite des Displays steuert man die Blickrichtung von Vandal, während man mit Berührungen auf der rechten Seite die Bewegungsrichtung beeinflusst. Schlagangriffe werden ausgeführt, indem man über den Bildschirm wischt, wenn die Spielfigur entsprechend ausgerichtet ist. Tippt man auf den Bildschirm, hebt Vandal seine Waffe an, tippt man nochmals, feuert er. Die Feuermodi der Waffen kann man entweder durch Neigen des iPad oder durch Berühren der unter der gezogenen Waffe schwebenden Zahl auswählen. Nachgeladen wird durch Berühren des Munitionsindikators.
Die Steuerung auf dem iPad funktioniert sehr gut. Nur äußerst selten wird das Blickfeld kurz eingeschränkt und Frustration stellt sich eigentlich nie ein. Mitunter hatte ich gewisse Probleme, das Stasis-Feld von Vandal zu aktivieren, das Feinde verlangsamen kann.
Wie bei Dead Space kommt es auch bei Dead Space HD darauf an, die Feinde auf überlegte Weise zu zerstückeln. Man muss nicht unbedingt Gliedmaßen mit dem Plasma Cutter abtrennen, aber diese Vorgehensweise macht das Ausschalten von Feinden sehr viel einfacher.
Ich denke, der Umstand, dass man die Angriffe sehr sorgfältig vortragen muss, ist hauptverantwortlich dafür, dass dieses Spiel auf dem iPad so gut funktioniert, wo so viele andere Shooter versagt haben. Da man sich vor allem auf das Stasis-Feld und die Zielgenauigkeit verlassen muss, ist das Spieltempo geringer, was bedeutet, dass man nicht zugleich Laufen und Schießen muss, wofür das iPad schlicht und ergreifend nicht geeignet ist.
Die Grafik des Spiels ist, obwohl nicht auf dem Niveau von PC, Xbox 360 und PlayStation 3, durchaus beeindruckend und der Klang ist einfach fantastisch. Wenn man mit Kopfhörern spielt, ist Gänsehaut vorprogrammiert.
Ich habe Dead Space HD schon beinahe durchgespielt (das Spiel nimmt übrigens Stunden und nicht bloß Minuten in Anspruch) und freue mich schon auf den zweiten Durchgang, diesmal auf freigeschalteter höherer Schwierigkeitsstufe. Ich werde es vielleicht sogar noch ein drittes Mal spielen und dabei versuchen, das Speed Run Achievement zu erringen, das man erhält, wenn man es schafft, das Spiel in unter zwei Stunden komplett durchzuspielen.
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