Alienware Aurora R4: Ich verbrachte soeben eine Woche mit einem sehr teuren Gaming PC (Test)

 

Alienware brachte vor kurzem eine neue Serie seiner Aurora Desktops heraus. Es handelt sich dabei um sehr schöne, aber leider auch sehr teure Gaming PCs.

Und ich durfte gerade eine Woche lang auf einem davon spielen.

Der Aurora R4 hält sich sehr genau an das Credo des Unternehmens, leistungsstarke Hardware für zahlungskräftige Kunden bereitzustellen.

Die Spezifikationen

Das Gerät, das ich testen durfte, war wie folgt ausgestattet:

• Intel Core i7-3930K CPU @ 3.20GHz
• 16GB Ram
• 512GB SSD
• 1x NVIDIA GeForce GTX 590

Das befindet sich in der Verpackung

Neben dem Desktop PC (samt der erforderlichen Software) enthielt die Box, die mir zugestellt wurde:

• Alienware TactX Keyboard
• Alienware Optical Mouse (Hinweis: keine TactX)
• HDMI-DVI Adapter
• Stromkabel

Womit ich testete

Zu Testzwecken installierte ich drei Spiele. Alle wurden mit der höchstmöglichen Grafikeinstellung gespielt.

• Crysis 2 (mit DX11 Patch & HD Texturen)
• The Elder Scrolls V: Skyrim (mit HD Texturen)
• Call of Duty: Modern Warfare 3

Was mir gefiel

Aussehen: Der R4 sieht toll aus. Von der Beleuchtung (die so verändert werden kann, dass sie ziemlich dezent ist, und zwar viel dezenter, als man zunächst meinen sollte) bis zur kraftvollen Form sieht das Gerät so teuer und leistungsstark aus, wie es zu sein behauptet. Das Beste? Der dämliche „Alien“ Schriftzug, den das Unternehmen für gewöhnlich an sehr auffälligen Stellen anbringt, findet sich hier nur relativ klein und ziemlich weit hinten.

Qualität: Wenn man das Gehäuse öffnet, sieht man, wofür man zumindest einen Teil seines Geldes ausgegeben hat: die Komponenten und die Bauqualität der internen Hardware sind exzellent. Kabel, Verbindungen, Lötstellen und Laufwerke sehen aus, als stammten sie direkt von Skynet.

Performance: Abgesehen von einem seltsam langen System-Boot-up lief der Computer ausgezeichnet und hatte mit den drei Spielen nicht die geringsten Probleme. Er spielte sie mit einer nahezu konstanten Framerate von 60 Frames pro Sekunde ab (nur während der filmischen Zwischensequenzen von Crysis 2 sackte er mitunter auf knapp über 50 ab).

Was mir nicht gefiel

Maus: Die Maus, eine „optische Maus von Alienware“, ist Schrott. So etwas findet man normalerweise auf Krabbeltischen. Angesichts des hohen Preises und der tollen Qualität von Desktop und Keyboard war die Maus doch eine Enttäuschung. Da diese optische Maus standardmäßig mit dem Aurora R4 ausgeliefert wird, sollten Sie sich eine eigene Maus kaufen oder auf Alienwares TactX Maus aufzahlen.

Quietschen und Knacken: Die Qualität der Innereien des Aurora R4 steht außer Zweifel. Das Gehäuse ist jedoch nicht so toll, wie man erwarten würde. Das Türchen, das das Blu-ray-Laufwerk verdeckt, quietscht beim Auf- und Zugehen auf sehr billige Weise und die schicken „Atmungs“-Lamellen auf der Oberseite des R4 – die unnötig erscheinen, da das Gerät flüssigkeitsgekühlt ist – klappern ein wenig und wirken deshalb ebenfalls billig. Das mag sich nach kleinlichen Beschwerden anhören, aber wenn man so viel Geld für ein vorgefertigtes System ausgibt, erwartet man sich überall Qualität, nicht nur im Inneren.

Zusammenfassung

Die Aurora Serie sieht besser aus als alles, was Alienware zuvor herausgebracht hat. Und das Modell zugegebenermaßen eher am oberen Ende der Reihe angesiedelte, das ich ausprobieren durfte, konnte in punkto Performance voll und ganz überzeugen. Aber es ist noch immer ein Desktop von Alienware, also ein wenig überteuert – ähnliche Leistung ist auch billiger zu haben. Die wenig soliden Aspekte des Gehäuses sind nicht unbedingt das, was man sich in diesem Segment des PC-Marktes erwartet.

Es handelt sich also um ein typisches Alienware-Produkt. Hardcore-PC-Spieler werden sich an dem überhöhten Preis stoßen und für weniger Geld selbst ein System zusammenbauen. Der Alienware Aurora R4 ist eher für die gedacht, die einen leistungsstarken Gaming PC haben möchten, sich aber nicht zutrauen, selbst einen zusammenzustellen, und bereit sind für die Marke „Alienware“ einen gewissen Aufpreis zu zahlen.

Der von mir getestete Alienware Aurora R4 kostet ungefähr $3700.