A Different Kind of Truth
(Interscope)
Trotz der Multi-Platin-Völlerei der Sammy-Hagar-Ära waren sich die echten Fans von Van Halen immer einig, wer der einzig wahre Frontmann ihrer Lieblingsband ist. 28 Jahre nach „Jump“ und „Hot For Teacher“ hat sich David Lee Roth erneut in seine alten Spandexhosen gezwängt, um sein laszives Gekläffe endlich wieder mit den fingerfertigen Feuerwerken des legendären Gitarristen Eddie Van Halen zu vereinen. In Wahrheit müsste dies wirklich ein erbärmliches Werk sein, um nicht das vielgescholtene Van Halen III aus dem Jahre 1988 zu übertreffen, aber wenn sich die mit der Rückkehr von DLR zusammenhängende Euphorie legt, wird klar, dass A Different Kind of Truth wirklich ein fast rundum gelungenes Comeback ist. Die Songs knistern, sprudeln und schwellen vor lauter priapeischem Überschwang an, was nicht nur dem verlässlich verrückten Roth zu verdanken ist. Eddie Van Halen scheint von der Präsenz seines 20-jährigen Sohnes Wolfgang am Bass zu neuen Großtaten inspiriert zu werden und zeigt sich in exzellenter Form: auf „Tattoo“ und „Big River“ glänzt er mit üppigen Grooves, während er auf „Chinatown“ und „Bullethead“ das Griffbrett zum Glühen bringt. Entgegen allen Erwartungen sind die Könige des Party Metal zurück – und wirklich gut. Spaßige Zeiten.
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