Lollipop Chainsaw ist ein Spiel, auf das ich mich aufgrund der coolen Prämisse (Buffy-artige Cheerleaderin bekämpft mit Hilfe des Kopfes ihres Freundes die Zombies, die ihre Highschool heimsuchen) und der beteiligten Leute – Suda51 und James Gunn (Drehbuchautor des Remakes von Dawn of the Dead) schon eine ganze Weile gefreut habe. Diese Vorfreude war leider unberechtigt.
Das Spiel „besticht“ durch einfallsloses, langweiliges Leveldesign, monotones Abschlachten von Zombies und relativ banale Achievements/Trophäen. Zum Glück (oder angesichts des Preises: leider) beträgt die spielzeit nur ungefähr acht Stunden, sodass man es durchspielen kann, ehe man vor Langeweile einschläft. Das Einzige, was verhindert, dass dieser Titel aus dem Hause Grasshopper Manufacture zu einem totalen Flop gerät, ist das sehr gute Skript. Die Charaktere sind interessant, werden gut in die Handlung eingeführt und halten mit schlagfertigen und mitunter recht lustigen Dialogen – vor allem das Hin und Her zwischen Juliet und ihrem Freund Nick, eigentlich seinem Kopf, sticht hier hervor – das Interesse auch in den langweiligsten Momenten wach.
Sofern einem das monotone Zombietöten nicht allzu mühsam wird, kann man durch das Sammeln von Medaillen, der Währung des Spiels, Combos, Spezialattacken, Musik (der Soundtrack, der aus Songs der 1980-er sowie neuen Tracks des großartigen Akira Yamaoka besteht, ist das zweite Highlight von Lollipop Chainsaw) und knappe Outfits für die Heldin freischalten.
Lollipop Chainsaw bedient sich verschiedener Elemente trashiger Horrorfilme aus vergangenen Zeiten, weshalb man ihm eine gewisse billige Ästhetik nicht vorhalten kann. Doch leider sind B-Spiele bei weitem nicht so unterhaltsam wie B-Filme: vor allem das Gameplay und die nicht wirklich überzeugende Produktion sorgen dafür, dass das Ganze eher in Arbeit ausartet. Wer sich aufgrund vergangener Spiele aus dem Hause Grasshopper Manufacture bahnbrechende Verrücktheiten und innovatives Gameplay erwartet hat, wird hier enttäuscht. Man erhält nicht mehr und nicht weniger als ein skurriles kleines Spiel mit nettem Aufhänger und einigen netten positiven Aspekten, aber leider sehr vielen Schwächen, das bequem an einem Wochenende durchgespielt werden kann.
Besser als die folgenden Amateurkritiker kann man es nicht formulieren:
Kritiker: jdogginess (Metacritic)
• "if you just need to rub one out to a cheerleader in a video game because you feel guilty surfing porn, you might score this a 6 or 7. Otherwise you will think it a 2."
Score: 2.
Kritiker: Billionaire (Amazon)
• "Lollipop Chainsaw belongs in a bargain bin for $5 or maybe just $1."
• "If you want a great zombie game, wait for Black Ops II."
Score: 1 star.
Kritiker: ECAstu (Amazon)
• "I'll say this, at least it's different. It's not a sequel or call of duty."
Score: 2 stars
PRO: Tolles Skript; mitreißender Soundtrack; das Vergnügen, Zombies mit der Kettensäge bearbeiten zu können; der einzigartige Grasshopper-Stil.
CONTRA: Viel zu wenig Abwechslung; zu wenig Inhalt; langweiliges Leveldesign; nicht annähernd so gut wie die vorangegangenen Spiele aus dem Hause Grasshopper.
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