Es sollte nicht überraschen, dass Turbine bei jeder öffentlichen Präsentation (zuletzt auf der E3) der „Riders of Rohan“ Erweiterung – es ist übrigens die vierte - für Lord of the Rings Online die Pferde in den Mittelpunkt rückt. Schauplatz der Erweiterung ist Rohan, die Heimat der meisterlichen Reiter, und die Spieler erhalten ein eigenes Pferd, sobald sie in die Zone kommen.
Es soll sich eine echte Kameradschaft zwischen Spieler entwickeln. Ihr Pferd wird auf höhere Levels aufsteigen und erhalten Trait Points (etwa Merkmalpunkte), die im Rahmen langer, komplizierter Bäume investiert werden können, die sich erheblich von den Fähigkeiten-Bäumen der Charaktere unterscheiden. Sehr viele visuelle Aspekte des Pferdes können individuell angepasst werden – die Mähne, die Farbe, der Schweif, der Widerrist, der Sattel – und die Entwickler überlegen, zu einem späteren Zeitpunkt auch Rüstungen mit statistischen Werten für die Tiere anzubieten. Zwerge und Hobbits erhalten spezielle Ponys, die ihrer geringen Körpergröße angemessen sind.
Der Kampf zu Pferde sieht ansprechend aus: man kann sich mit den verschiedensten Wargreitern im Nahkampf messen oder diese aus der Ferne mit Pfeilen eindecken. Beim Nahkampfschaden wird die rasche Vorwärtsbewegung des Pferdes mitberücksichtigt und die Pferde sind intelligent genug, auf das nächste mögliche Ziel zuzusteuern, wenn Sie sich mit einer Nahkampfwaffe ausrüsten. Etliche Klasseneigenschaften stellen zu Pferde eine echte Designherausforderung dar – wie versteckt man sich auf einem Pferd? -, aber größtenteils ist das neue Gameplay sehr unterhaltsam.
Die Entwickler nahmen auch eine Reihe technischer Veränderungen am Spiel vor, die dem neuen Setting Rechnung tragen. Die Draw Distance (also auf welche Entfernung Objekte ausgemacht werden können), die angesichts der weiten Ebenen von Rohan sehr wichtig sind, wurde erheblich vergrößert, auf dem Boden sind mehr Wildblumen und andere Gewächse zu sehen und ein neues Tool, das nach dem Zufallsprinzip sehr schnell Bäume generiert, half Turbine dabei, die neue Zone entsprechend großräumig zu gestalten – allein der östliche Teil von Rohan ist doppelt so groß wie ganz Moria.
In diesem riesigen Gebiet finden sich etliche kulturell sehr unterschiedliche Städte mit jeweils eigenem Wappen und eigenen NPC-Uniformen. Die Bevölkerungszentren des rauhen Terrains im nördlichen Rohan sind durch die skandinavische Architektur gekennzeichnet, die man aus den Lord of the Rings Spielfilmen kennt. Jedes verfügt über eine Mead-Halle, die als soziales Zentrum und Missions-Hub dient. Drinnen erhalten Sie bei Thanes und Reeves Aufträge, was dafür sorgt, dass man sich wirklich wie in diesen Städten fühlt. Draußen wird der örtliche Flair durch Kinder, Pferde und NPCs zu Pferde verstärkt. Ein System täglicher Quests sorgt dafür, dass auch Spieler, die nicht so gerne an Raids teilnehmen, Unschuldige vor den Uruk-Hai beschützen können.
Der Süden Rohans ist wesentlich stärker von Gondor beeinflusst – es gibt gepflasterte Wege und riesige Bauten. Ein Areal in der Nähe von Amon Hen, in dem nicht zu Pferde gekämpft werden kann, wird die Spieler erstmals im Rahmen des Spiels mit den Argonath-Statuen in Kontakt bringen. Obwohl Sam und Frodos Fluchtkanu am Flussufer zu sehen ist, wird sich die Hauptstory der Erweiterung um Aragorn, Gimli und Legolas drehen und die Spieler auch in den Fangorn-Wald führen, wo sich die Spieler auf baumartige Feinde, eine überarbeitete Licht- und Blitz-Engine und „große Tolkien Momente“ freuen können, etwa das Erscheinen von Gandalf dem Weißen.
Edoras, der Sitz von König Theoden, wird den Spielern verschlossen bleiben – Turbine erklärt dazu, dass er noch immer unter dem Einfluss von Grima Wormtongue steht. Helm’s Deep (Helms Klamm) ist ein weiteres Gebiet, das erst 2013 zugänglich sein wird – die Entwickler müssen erst eine Technologie kreieren, die es möglich macht, eine Armee von 10.000 Orcs überzeugend zu rendern.
Trotz dieser Enttäuschungen sollten die Spieler ausreichend neue Inhalte für zahllose unterhaltsame Stunden vorfinden, wenn die Erweiterung am 5. September erscheint. Die Level-Obergrenze wird übrigens zum 10 Levels angehoben. Im Spätsommer soll es den Betatest geben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen