In dieser exzellenten Erweiterung werden die intensiven Weltraumkämpfe noch epischer
„Episch“ ist ein zu unzureichendes Wort, um die riesigen Weltraumschlachten zu beschreiben, die wie Lebensblut durch das Herz von Sins of a Solar Empire pulsieren. Wenn man die Kamera kreisen lässt, eröffnen sich atemberaubende Szenen der Zerstörung, während riesige flotten von Sternenkreuzern aufeinanderprallen und mit Lasern und Raketen aus allen Rohren feuern. Es sind diese höchst strategischen, explosiven Begegnungen, die all das Planen, das in die Ausweitung des eigenen galaktischen Imperiums einfließt, lohnenswert erscheinen lässt. Anstatt all die Dinge, die ohnehin gut funktionieren, zu überarbeiten, verfeinert und erweitert Sins of a Solar Empire: Rebellion die zugrunde liegende, aus dem Jahre 2008 stammende Formel und bietet gerade genügend neue Fraktionen, Schiffe und zusätzliche Inhalte, um die Fans zu animieren, sich wieder ins Getümmel zu stürzen.
Diese Standalone-Erweiterung verpackt alle vorangegangenen Add-ons in ein ordentliches Bundle und rundet dieses mit frischen Updates ab, die vor allem den Veteranen gefallen dürften, aber auch Newcomern zusagen werden. Mit der beachtlichen Breite an Inhalten und den tollen Tutorials, die einem den Einstieg in das vielschichtige Spiel sehr erleichtern, ist Rebellion ein idealer Einstieg in die ehrwürdige 4X-Weltraumkampfserie. Es gibt noch immer keine echte Einzelspielerkampagne, was wie eine weitere verpasste Chance wirkt, aber das fällt nicht weiter ins Gewicht, denn es ist so spannend, in diesem Sandbox-artigen Spiel um die Vorherrschaft in der Galaxie zu rittern, dass man darüber die Zeit völlig vergessen kann.
In dem intergalaktischen Krieg von Sins of a Solar Empire kolonisieren und verteidigen Sie Planeten, erforschen militärische und wirtschaftliche Technologien, bauen Ihren kulturellen Einfluss aus, wichtige Rohstoffe ab und eine mächtige Flotte auf, um Ihre Gegner zu zermalmen. Diplomatie ist auch eine Option, aber die großen Schlachten sind das wahre Higlight und die erfolgversprechendste Methode in diesem komplexen strategischen Spiel. Die Spieltiefe ist beachtlich und es müssen jede Menge Aspekte im Auge behalten werden. Das mag zwar den einen oder anderen zunächst überfordern, aber das Spieltempo ist so gewählt, dass man alles ohne große Hektik bewältigen kann.
Sich mit brutaler Gewalt den Weg durch den Kosmos freizukämpfen, war schon immer und ist auch in dieser Erweiterung der sicherste Weg zum Erfolg. Rebellion sorgt jedoch für eine größere Zahl möglicher Siegbedingungen, zwischen denen Sie nach Lust und Laune hin- und herspringen können. Sie können nun auch durch kluge Diplomatie, das Erreichen von Forschungszielen und die Eroberung eines schwer zu erreichenden, weit entfernten Planeten obsiegen, wenn auch das Beschützen der Heimatwelt und des eigenen Flaggschiffes vor feindlichen Angriffen aufregendere Möglichkeiten sind. Doch mit den vielen neuen Raumschiffen, die man kontrollieren kann, darunter mittelgroße Korvetten und gigantische Flotten-Zerstörer, fällt es leicht, dem verlangen nachzugeben und den glänzenden roten Knopf zu drücken, statt sich mit wortreicher Diplomatie aufzuhalten.
Rebellion fügt nicht einfach neue Fraktionen hinzu, sondern spaltet die drei schon vorhandenen in Loyalisten und Rebellen auf, wodurch Sie unter sechs verschiedenen Gruppen wählen können. Die Unterschiede zwischen ihnen sind zunächst nicht spektakulär – jede verfügt über eigene neue Schiffe, unterschiedliche Forschungs-Trees und mächtigere Fähigkeiten, die zu ihrem jeweiligen taktischen Stil und ideologischen Hintergrund passen. Erst wenn Sie sich in die großen Schlachten stürzen, werden Sie erkennen, über welche strategischen Vorzüge die einzelnen Fraktionen verfügen. Advent Loyalisten können zum Beispiel mit Hilfe ihrer Gedankenkontrolle feindliche Schiffe und ganze Welten manipulieren, während sich die aggressiv fremdenfeindlichen TEC Rebellen mit herumstreifenden Piraten verbünden und durch Angriffe auf andere Fraktionen wirtschaftliche Boni verschaffen können. Die Nuancen zwischen den Fraktionen sind nicht gerade weltbewegend, aber sie machen das Erweitern des eigenen Imperiums und das Kriegführen abwechslungsreicher und interessanter.
Die neuen Kriegsschiffe der Titan-Klasse, im Grunde super bewaffnete Mega-Schiffe, sorgen im späteren Verlauf des Spieles für weitere Unterschiede zwischen den Flotten der Fraktionen. Das Kultorask der Vasari Rebellen entzieht in der Nähe befindlichen feindlichen Schiffen Energie, um die eigenen Systeme anzutreiben, während das Ragnarov der TEC Rebellen über eine durchschlagskräftige Rail Gun verfügt, mit der Sie Feinde auf sehr große Distanz ausschalten können. Jedes Titan-Schiff verfügt über etliche coole Kampffunktionen, die Ihre Tötungskapazität auf spektakuläre Weise erhöhen. Ihre Herstellung ist alles andere als billig und sie sind auch nicht von Anfang an toll ausgerüstet, aber sobald Sie diese Schiffe im Kampf aufgelevelt und ihre Spezialfähigkeiten freigeschaltet haben, können diese Kriegsmaschinen großen feindlichen Flotten ungeheuren Schaden zufügen.
Sins of a Solar Empire mag zwar in die Jahre gekommen sein, aber das Spiel ist nach wie vor eine der besten taktischen Weltraumsimulationen auf dem Markt. Rebellion ändert zwar wenig am Status quo, bietet aber reichlich interessante Inhalte. Mit den mächtigeren Schiffen und zahlreichen neuen Entscheidungsmöglichkeiten, über die man lange nachdenken kann, macht die Erweiterung das Spiel für Veteranen wieder attraktiver, während sie zugleich ein idealer Einstiegspunkt für alle Neulinge ist, die nicht unbedingt auf eine eichte Fortsetzung warten wollen.
PRO: RIESIGE Weltraumschlachten; die Schiffe der Titan-Klasse sind fantastisch; Fraktionsauswahl wird erweitert.
CONTRA: Aggressivere Piraten; steile Lernkurve; es wird zwar viel hinzugefügt, aber langsam sieht man Sins sein Alter an.
Abschließende Bewertung
Spiel: 8,0
Spaßfaktor: 8,0
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