Buckeye
(Damnably)
Es ist schwer zu sagen, ob das aus Cincinnati stammende Quartett Wussy gehypt wird oder nicht. Auf der einen Seite vergleicht der renommierte amerikanische Rockkritiker Robert Christgau die Band mit den Beatles und den Stones und meint, sie wären die beste amerikanische Band des letzten Jahrzehnts. Auf der anderen Seite sind sie in den USA noch kaum über den Kultstatus hinausgekommen, während in Europa keines ihre bisherigen fünf Alben regulär veröffentlicht wurde. Buckeye soll da Abhilfe schaffen – es ist ein 17 Tracks umfassender Querschnitt, der die Entwicklung der Band von ernsthaftem, verzerrtem College-Rock bis hin zu… noch mehr ernsthaftem, verzerrtem College-Rock aufzeigt. Das Frühwerk von REM sowie Yo La Tengo und The Hold Steady sind gute Anhaltspunkte, aber das soll nicht bedeuten, dass es Wussy völlig an Originalität mangelt – der Zwiegesang des ehemaligen Pärchens Chuck Cleaver und Lisa Walker (52 beziehungsweise 34 Jahre alt) bringt uns altbewährte Themen Flirts und Trennungen auf neuartige Weise näher. Das ist vermutlich der Grund, warum sich Wussy-Fans hoffnungslos in die Band verlieben, während die reichlich unmodische Begleitmusik dafür sorgt, dass sich der Rest der Welt nicht weiter für sie interessiert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen