Ich habe einen bewaffneten Dachs auf meinem Kopf. Er ist ein spöttischer Kamm, mit dem ich meinen Helm geschmückt habe, damit er in der Schlacht heraussticht. Außerdem finde ich es lustig, dass das Letzte, was meine Gegner vor ihrem Tod sehen, ein wackelnder, eine Streitaxt schwingender Marder des Todes ist.
War of the Roses, Fatsharks Third-Person-Multiplayer-Ritterspaß, ist ein lustiges, gut gemachtes, beschränktes kleines Spiel, in dem Sie für das Recht kämpfen, Ihren Ritter so imponierend und lächerlich als irgend möglich zu machen.
Sie beginnen als einfacher Infanterist für das Haus York oder das Haus Lancaster und kämpfen in Conquest oder Team Deathmatch Versionen der Schlachten während des sogenannten Rosenkrieges, bei dem es um die Vormachtstellung im England der Könige aus dem Hause Plantagenet ging. Diese Kämpfe werden auf Feldern und in Dörfern ausgetragen, und zwar mit Schwertern, Äxten und langen Stöcken und Lanzen. Die Action spielt sich zumeist im Nahkampf ab, aber es gibt auch Bögen für alle, die nicht ohne Fadenkreuz auskommen.
Der Schwert schwingende, Schild tragende Jedermann des Krieges, der Infanterist, führt Sie in ein Spiel der langsamen taktischen Kämpfe im Matsch ein. Schwertschläge sind kraftvoll und werden nach einem Vor-Schlag-Mausschwung ausgeführt. Sie können mit einem Schild abgeblockt oder mit einer Klinge pariert werden, worauf man, wenn man schnell genug ist, einen Gegenangriff starten kann.
Die Action ist irgendwo zwischen dem losen Schlagen von Skyrim und der gewandten Kampfkunst von Dark Messiah anzusiedeln: ein wenig spammig, aber mit Momenten wunderbar eingefangener Brutalität und aufkommender Albernheit. Als ich in einem Kampf besiegt war, stand mein Gegner über mir und wollte mich exekutieren, als er getötet wurde. Ich wurde geheilt und dann wurde mir die ehre zuteil, nun ihn zu exekutieren, was ich natürlich genoss. Gleich darauf traf mich ein Pfeil ins Knie (wirklich) und ich lag wieder am Boden.
Jeder Treffer bringt XP und Gold (Exekutionen und Wiederbelebungen bringen sogar sehr viel). Geld und Erfahrung werden großzügig ausgeteilt: Sie haben immer genug, um andere Rollen und viele Perks und Rüstungen freizuschalten, wenn Sie einige Stunden gespielt haben. Auch wenn die vorgefertigten Ritter gut ausbalanciert sind, ist der Custom Knight etwas, wonach Sie streben sollten.
Einen eigenen Kämpfer zu erstellen, bedeutet, wirklich alles anzupassen. Ein persönlich gestaltetet Armbrustschütze führt nicht einfach nur eine Armbrust mit sich. Er verfügt über eine Armbrust mit Stahlspannung und Druckhebel in der art eines Pistolenabzugs, mit der er Bolzen abschießt, die Rüstungen durchschlagen. Ein Schwert kann aus verschiedenen Arten Stahl gefertigt werden und über unterschiedlichste Schneiden verfügen und Sie können einen von drei Kampfstilen hinzufügen. Die Waffen werden mit negativen Attributen ausbalanciert (langsamer, schwächer), aber durch Auswahl aus den zahlreichen Perks können Sie das Nachladen beschleunigen, mehr Pfeile mit sich führen oder die Gesundheitsanzeige von Freunden und Feinden sehen.
Einige Bedenken sorgen für Rost auf meiner Rüstung: Es gibt keine Minikarte, was bedeutet, dass man ein wenig herumwandern muss, um während Team Deathmatch Kämpfe zu finden, und es kann schwierig sein, halbwegs zuverlässig herauszufinden, über wie viel Gesundheit man noch verfügt. Es gibt keinen Singleplayer, nur Trainingsgefechte mit Bots. Und mit so leicht zu erwerbenden Perks sehen Sie alles, was War of the Roses zu bieten hat, schon am ersten Tag – am zweiten Tag sind Sie nicht länger im Freischalt-Himmel und die Kampfplätze wirken bereits bekannt. War of the Roses ist jedoch eine nette Abwechslung zu unserer derzeitigen Schusswaffenkultur.
PRO: Interessantes, kurzweiliges Kampfsystem; Customization; viele Upgrades und Perks.
CONTRA: Keine Minikarte; keine Gesundheitsanzeige; relativ geringer Umfang.
Abschließende Bewertung
Spiel: 7,5
Spaßfaktor: 7,25
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen