Zu erfahren, dass Frauen Einfluss auf die Entwicklung von Videospielen haben, ist eine Sache, zu erleben, was das in der Praxis bedeutet, eine ganz andere. Vor kurzem veröffentlichte David Gaider— Hauptautor der Dragon Age Reihe — einen Blogbeitrag, in dem er erklärt, welche Auswirkungen es hatte, auch Frauen im Autorenteam für Dragon Age 3 zu haben.
Das Team hatte eine kritische Besprechung über das Spiel und es hatte den Anschein, als wären alle mit einem bestimmten Plotpunkt einverstanden. Dann meldete sich jeamdn zu Wort. Eine Frau. Die entsprechende Stelle, argumentierte sie, könnte leicht als eine Form von Vergewaltigung angesehen werden. Alle waren verblüfft – nicht etwa deshalb, weil die Dame Unrecht hatte, sondern weil ihr Einwand berechtigt war. Sie hatte Recht, obwohl der Autor nicht beabsichtigt hatte, dass man die Szene so deuten könnte, und obwohl sich das Team für fortschrittlich und aufgeschlossen und selbstkritisch hält. .
In this case, it was not a long trip for the person playing through the plot to see what was happening at a slightly different angle, and it was no longer good-creepy. It was bad-creepy. It was discomforting and not cool at all. And this female writer was not alone. All the other women at the table nodded their heads, and had noted the same thing in their critiques.
Das Ungewöhnliche am Autorenteam von Dragon Age 3 ist, dass es größtenteils aus Frauen besteht. Das veranlasst Gaider zu der Frage: Was wäre passiert, wäre das nicht der Fall? Bestünde das Team aus lauter Männern – was nicht ungewöhnlich ist -, hätte es die Szene dann ins Spiel geschafft? Gaider glaubt schon.
And this thought occurred as well: if this had been a team with no female perspective present, it would have gone into the game that way. Had that female writer been the lone woman, would her view have been disregarded as an over-reaction? A lone outlier? How often does that happen on game development teams, ones made up of otherwise intelligent and liberal guys who are then shocked to find out that they inadvertently offended a group that is quickly approaching half of the gaming audience?
Dennoch, Krise verhindert, wie Gaider sagt.
Dieses Beispiel wirft die Frage auf, wie viele leicht bedenkliche Sexdinge in Spielen vorkommen, weil es entweder keine Frauen im Entwicklerteam gab oder diese sich nicht trauten, bedenkliche Szenen zu kritisieren? Vielleicht wissen Sie nicht, wovon ich spreche, aber gruselige Sexszenen und Szenen mit furchtbarem sexuellem Unterton schaffen es immer wieder in Videospiele. Sie sollten sicher nicht so wirken und wurden sicher nicht vorsätzlich so gestaltet, aber das ändert nichts daran, dass sie bedenklich sind – und nicht nur für Spielerinnen. Und meistens sind sie nicht so bedeutend, dass man sie nicht ändern oder weglassen könnte.
Ich denke da zum Beispiel an Madison Paiges Alptraum in Heavy Rain, in dem Sie vor einem Angreifer in ihrem eigenen Haus davonläuft. In einem anderen BioWare Spiel, nämlich Mass Effect 2, „richten“ Sie Jack – einen Charakter mit PTSD (posttraumatisches Stresssyndrom) -, indem Sie Sex mit ihr haben, während sie weint. Ich denke auch an Qunatic Dreams vor kurzem veröffentlichtes Kara Video, in dem ein weiblicher Androide einen Mann bietet, sie nicht weiter zu täuschen.
Vielleicht wirken diese Situationen fesselnd, schön, beeindruckend. Oder aber abstoßend. Das hängt von der persönlichen Einstellung ab, aber es fällt nicht schwer, beides für möglich und wahr zu halten.
Es mag zwar absurd klingen, aber manchmal bedarf es einer Frau, um zu erkennen, dass etwas nicht ganz stimmig ist. Man wird sehen, ob sich die Entwicklerstudios das zu Herzen nehmen.
Andererseits, wäre es nicht langweilig, wenn auch in den Spielen ständig politisch höchst korrekt zuginge? Serious Sam und Co. machen einfach riesig viel Spaß…
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