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Die meisten Kritiker sind sich einig, dass BioShock Infinite ein ganz großer Wurf ist. Ich teile diese Meinung zwar nicht ganz, da vor allem die Kämpfe eher mangelhaft sind und die Geschichte sowie die Bösewichte nicht ganz überzeugen können. Mir gefällt das Spiel aber trotzdem ganz gut, da eine faszinierende Welt geboten wird, in die man gerne eintaucht, und das komplexe Ende Lust auf mehr macht. Insgesamt wird dieser First-Person-Shooter sicher als einer der Höhepunkte der aktuellen Konsolengeneration in Erinnerung bleiben. In einer Zeit, in der auf dem Gebiet der Videospiele Fortsetzungen ohne Ende und wenig originelle Shooter dominieren, wartet BioShock Infinite mit einigen Elementen auf, die es über die meisten anderen aktuellen Spiele erheben.
Eine Welt, die es wirklich wert ist, erkundet zu werden
Wenn Sie in BioShock Infinite stets sklavisch dem Pfeil folgen, der die nächste Zielvorgabe anzeigt, dann erleben Sie das Spiel völlig falsch. Sie werden zwar die großen, vorgegebenen Momente erwischen, aber Sie werden das Gefühl des Staunens verlieren oder gar nicht erst empfinden, das sich einstellt, wenn Sie jeden Winkel erforschen. Interessante NPC-Dialoge, fantastische Propagandaposter und viele wunderschöne Ausblicke können Ihnen entgehen, wenn Sie versuchen, das Spiel so schnell wie möglich durchzuspielen. Bei Irrational hat man viel Zeit und Mühe in die möglichst detailreiche Ausgestaltung der Spielwelt investiert, weshalb Columbia zu einem Ort geworden ist, den man in aller Ruhe und Ausführlichkeit abklappern sollte.
Eine Begleiterin, die die Spielerfahrung wirklich bereichert
Kaum etwas hassen die Spieler von Actionspielen mehr als Begleitmissionen – mit gutem Grund. Wenige Dinge sind frustrierender, als einen Checkpoint neu laden zu müssen, weil eine idiotische AI blindlings in die feinde hineingelaufen oder irgendwo in der Landschaft hängengeblieben ist. Das ist etwas, was einem in BioShock Infinite zum Glück nie widerfahren wird. Elizabeth ist alles andere als eine lästige Verpflichtung, die man hegen und pflegen und ständig im Auge behalten muss. Sie macht interessante Bemerkungen über die Welt und die Story und hilft Ihnen sogar in den Kämpfen. Columbia wäre ohne Elizabeth noch immer schön, aber BioShock Infinite würde einen großen Reiz verlieren.
Ein Ende, das wirklich bedeutsam ist
Falls es an Ihrem Arbeitsplatz oder in Ihren sozialen Gruppen reichlich Gamer gibt, werden Sie im vergangenen Monat immer wieder leise Gespräche bemerkt haben. Das liegt daran, dass Infinite mit einem der komplexesten, lohnendsten und erinnernswertesten Enden aufwartet, die he in einem Videospiel zu sehen waren. Es erfreut mit zahlreichen Wendungen, die man erst einmal verarbeiten und überdenken muss. Außerdem führt es direkt zu…
Ein einzigartiger Grund, das Spiel nochmals zu spielen
Sie sind nicht allein, wenn Sie bei dem Versuch, jedes Detail des Endes zu verstehen und widerspruchsfrei zu verarbeiten, Stunden in Foren und auf YouTube zugebracht haben, seit Sie das Spiel beendet haben. Zum Glück hat es, wenn Sie das Spiel nochmals durchspielen, einen ähnlichen Effekt, wie Filme wie The Sixth Sense oder Fight Club ein zweites Mal zu sehen. Kleinen Dingen, die beim ersten Durchspielen unbedeutend oder zufällig erschienen, kommt viel größere Bedeutung zu, wenn Sie wissen, wohin sich die Geschichte entwickelt.
Kein angehängter Multiplayer
Viele Publisher und Entwickler von Spielen dieser Generation haben einen Multiplayer an Spiele angeheftet, die diesen gar nicht gebraucht hätten. Da es nicht Irrationals Spiel war, entschloss man sich seinerzeit bei 2K Games, in BioShock 2 einen Multiplayer einzubauen. Niemand hatte danach gefragt und er kam auch nicht wirklich gut an. Es ist bezeichnend, dass niemand im Internet, wo man sich so leicht und schnell über alles und jedes beschwert, ein Problem damit zu haben scheint, dass es in BioShock Infinite keinen Multiplayer gibt.
Die Serie wird erweitert, nicht einfach nur aufgewärmt
BioShock 2 war keine Katastrophe, aber es gelang ihm nicht einmal ansatzweise, die einzigartige Erfahrung des ersten Spiels zu wiederholen. BioShock Infinite trägt zwar den Namen der Serie, doch dies ist eine der wenigen Verbindungen zum Original (obwohl beide in demselben Universum existieren). Rapture wird nicht einfach aufgewärmt oder überarbeitet, sondern Irrational schuf ein völlig neues Setting und eine ganz neue Story. Statt uns das „war schon da, hab das schon gemacht Gefühl“ zu geben, das sich bei einem neuerlichen Trip nach Rapture unweigerlich eingestellt hätte, bescherte uns der Entwickler einen der großartigsten Videospielschauplätze in der Geschichte der Industrie.
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