Nachdem man während der E3 mit endloser Kritik fertig werden musste, weil man auf eine ständige Internetverbindung und Beschränkungen beim Verkauf und der Weitergabe von gebrauchten Spielen setzte, vollzog Microsoft in der vergangenen Woche eine überraschende Kehrtwendung und kündigte dieselben offline-freundlichen Maßnahmen an, die Sony für die PlayStation 4 geplant hat. Microsofts Gesinnungswandel eliminiert einen großen Vorteil der Konkurrenzkonsole, aber Xbox One und PS4 sind noch immer sehr verschiedene Konsolen und ich bin noch immer nicht überzeugt, dass ich die erstere erwerben muss. Und zwar aus diesen Gründen.
Zusätzliches Geld wofür?
Der Preis von $499 für die Xbox One erschien nicht unvernünftig, als er von Microsoft bekanntgegeben wurde, aber als Sony nur wenige Stunden später mitteilte, dass die PlayStation nur $399 kosten wird, waren viele Spieler zurecht beunruhigt. Obwohl Don Mattrick selbstbewusst erklärte, dass die Xbox One den Spielern, äußerte sich das Unternehmen bis jetzt nicht dazu, wo dieser angebliche Wert herkommen soll. Nur weil man etwas sagt, heißt das noch lange nicht, dass es wahr wird, und die einzigartigen Xbox One Features, die Microsoft bisher bekanntgegeben hat, haben mich nicht davon überzeugt, mehr Geld zu investieren.
Besser mit Kinect?
Die meisten Spekulationen verweisen darauf, dass die verbesserte Kinect Kamera der Grund für den höheren Preis der Xbox One sein dürfte, aber Unterstützung für das Peripheriegerät war auf der E3 so gut wie nicht existent; mit der beeindruckendsten Nutzung der Kamera, die dort zu sehen war, wartete Harmonix' Fantasia, das auch mit der 360 Version von Kienct ausgezeichnet funktioniert. Ich bin nicht besonders begeistert davon, verpflichtend einen Kamera in meinem Wohnzimmer aufstellen zu müssen, nur um Spiele spielen zu können, und der Umstand, dass ich für dieses „Vergnügen“ noch extra $100 drauflegen muss, macht das Ganze auch nicht erfreulicher. Den Entwicklern gelang es in dieser Generation nicht, wirklich interessante Spiele mit Kinect-Nutzung herauszubringen, und Microsoft hat bis jetzt keine Spiele gezeigt, die mich davon überzeugen könnten, dass die Next-Gen-Kinect-Erfahrung anders sein wird.
Kopf in der Cloud
Microsoft hat viel Wind um Cloud Computing als bahnbrechende Neuerung für die Xbox One gemacht und investierte erst vor kurzem $700 Millionen in seine in Iowa gelegene Server-Farm. Das klingt beeindruckend, aber Microsoft hat noch immer nicht erklärt, wie „die Cloud“ meine Gaming-Erfahrungen verbessern wird. Respawns Erklärung, wie Titanfall von Microsofts Azure Cloud Gebrauch machen wird, läuft nur auf „dedicated servers“ hinaus. Andere geplante Verwendungen der Cloud, etwa Forzas „Drivatar", müssen erst demonstriert werden, Da die Xbox One aber nun als Offline-Konsole verwendet werden kann, frage ich mich, welche Auswirkungen diese Änderung auf Microsofts Cloud Computing haben wird. Werden die Entwickler weniger auf Cloud Processign setzen, da sie nun wissen, dass alle die offline spielen, keinen zugriff darauf haben werden?
Die All-In-One Xbox
Microsofts Präsentation der Xbox One wurde auch deshalb kritisiert, weil man sich dabei viel zu sehr auf Fernsehen, Sport und andere Formen von Unterhaltung konzentrierte, die nichts mit Videospielen zu tun haben. Das starke Line-up an Titeln, das das Unternehmen auf der E3 präsentierte, bewies, dass man das Gaming wirklich ernst nimmt, aber es ist nun einmal eine Tatsache, dass viele der Features der Konsole für Nicht-Spieler gedacht sind. Microsoft stellt ganze 3GB der 8GB RAM der Xbox One für Nicht-Spiel-Funktionen bereit. Für jemanden, der kein Interesse daran hat, auf seiner Konsole Fernsehprogramm anzuschauen oder via Bing nach Informationen zu suchen, wenn er in einem Spiel nicht weiterkommt, sind diese Funktionen eine unnötige, aber verpflichtende Vergeudung von Systemressourcen.
Noch unentschlossen
Microsoft hat gute Arbeit geleistet, sich beeindruckende Exklusivtitel wie Titanfall und Dead Rising 3 für die Xbox On zu sichern, was mich begierig macht, mehr über die Konsole zu erfahren. Außerdem zeigte das Unternehmen auf der E3 einige vielversprechende Einsatzmöglichkeiten von SmartGlass, die Titel wie Dead Rising 3 und The Division wirklich bereichern. Microsoft hat aber bis jetzt für viele Kernfeatures der Xbox One noch immer nicht ähnlich überzeugende Beispiele geliefert, die rechtfertigen würden, für diese Konsole $100 mehr auszugeben als für die PS4. Manche Leute mögen aufgrund von Dingen wie Kinect und Unterstützung von Fernsehprogrammen bereits zum Kauf entschlossen sein, aber ich bleibe skeptisch, bis Microsoft mir eindrücklich beweist, dass seine Vision der Zukunft des Gaming die richtige ist.
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