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ArmA III – Der militärische Taktikshooter, den ich nicht rezensieren kann

 

Bohemia Interactives ArmA III, eine superrealistische moderne Kampfsimulation, ist seit gestern erhältlich. Ich spiele die Handelsversion nun schon seit einer Woche, weshalb ich normalerweise an dieser Stelle einen regulären Testbericht abliefern würde. Aber im Falle von ArmA III erscheint mir das nicht richtig.

Das liegt zunächst einmal daran, dass das Spiel rein technisch noch nicht fertig ist. Die Einzelspielerkampagne fehlt; sie wird später als kostenloser Download nachgereicht. Für Veteranen der Serie ist dies weiter kein Problem, aber da es sich um ein so großes Stück des Spiels handelt und die Kampagne ein wichtiges, geradezu unerlässliches Tutorial für Neueinsteiger ist, ist dies eine große Sache.

Zweitens – und das ist wahrscheinlich noch wichtiger – glaube ich nicht, auch nur annähernd genug vom Spiel gespielt zu haben, um auch nur an seiner Oberfläche zu kratzen. Ich habe die Missionen des Einzelspielerszenarios gespielt. Ich habe mich am Multiplayer versucht. Ich bin in den „Showroom“ Bereichen herumgewandert, in denen man jedes Fahrzeug ausprobieren kann, das es im Spiel gibt. Ich habe meine eigenen Missionen erstellt. Ich saß am Steuer von Hubschraubern und Panzern und ging Tauchen. Ich habe Befehle ausgeführt, befehle erteilt, Männer getötet.

Und ich bin gestorben. Oh, wie ich gestorben bin. Ich habe das Gefühl, schon eine Million Mal gestorben zu sein. Wenn man bedenkt, wie brutal und brutal schwer dieses Spiel ist, ist diese Zahl wohl gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt.

Aber ArmA III ist nicht wie andere Shooter. Es ist eine Simulation. Ein Sandbox-Spiel. Es ist eine Simulation. Ein Spiel,um Spiele zu bauen. Das, was ArmA ausmacht, ist nicht das, was man zum Verkaufsstart erhält, sondern das, was man 12-24 Monate später spielen wird, wenn die Fans unzählige fantastische Custom Missionen erstellt haben (Anmerkung: Es gibt jetzt schon etliche gelungene, von Spielern erstellte Missionen) und man endlich herausgefunden hat, wie man die irren, für das Spiel so typischen Gefechte am besten angeht.

Also nein, ich werde ArmA III heute nicht „rezensieren“. Ich werde Ihnen jedoch mitteilen, was ich von dem halte, was es derzeit gibt.

  • Das Spiel sieht hervorragend aus. Wirklich. Die Lichteffekte sind wahrscheinlich der Star der visuellen Show, aber die Modelle der Fahrzeuge und der Soldaten sind ebenfalls exzellent. Dies ist ein sehr, sehr hübsches Spiel, das auch auf nicht ganz so starken PCs großartig aussieht.

  • Ein großes Problem aller vorherigen Spiele der Serie - und da schließe ich Operation Flashpoint mit ein – ist, dass man sich zwar größte Mühe gab, eine lebensechte militärische Simulation zu kreieren, dieses Unterfangen aber darunter zu leiden hatte, dass die Soldaten sich sehr hölzern bewegten und ebenso hölzern animiert waren. In dieser Beziehung sind im neuen Spiel große Verbesserungen zu erkennen. Alles bewegt sich viel flüssiger und geschmeidiger und sieht somit auch für die Spieler besser aus.

  • Die Interaktionen mit Dingen wurden ebenfalls gehörig verbessert. Alles wirkt realistischer, vom Lenken eines Fahrzeugs bis hin zum Abfeuern einer Waffe. Man hat fast das Gefühl das Gewicht und den Widerstand der Dinge spüren zu können. Man fühlt sich mehr wie ein echter Mensch in einem Kampfgebiet und weniger wie eine schwebende Waffenplattform.

  • Das Nutzerinterface (UI) ist noch immer....hrm. Sehen Sie, ich weiß, dass es weitgehend unverändert blieb, weil es auf gewisse Weise perfekt ist; Veteranen der Serie wird außerdem freuen, dass das Kommunikationssystem nach wie vor dasselbe ist. Es ist und bleibt jedoch ein Alptraum, bis man sich daran gewöhnt hat.

  • Es ist geradezu eine Schande, wie schwer Newcomern der Einstieg ins Spiel gemacht wird. Ich weiß, dass dies ein Nischenspiel mit einer eingeschworenen Fangemeinde ist, aber ArmA III hat so viel zu bieten, dass so viele Menschen lustig und unterhaltsam finden würden, müssten Sie nicht ein ganzes Buch lesen, nur um einen Panzer fahren zu können.

  • Die Hereinnahme von Unterwasser-Abschnitten ist ein wahrer „Heilige Scheiße“ Moment. Ebenso atemberaubend ist die schiere Größe von Altis, der größten Insel des Spiels. Ich kreische jetzt schon innerlich vor vergnügen, wenn ich mir vorstelle, welch umfangreiche Missionen und welch enorme Schlachten sowohl Nutzer als auch Bohemia Interactive selbst für diesen interaktiven Spielplatz kreieren werden.

Ich werde mich in einigen Monaten wieder ausführlich mit diesem Spiel beschäftigen, wenn es eine Kampagne gibt, mehr von Nutzern geschaffene Missionen und vielleicht sogar ein anständiges Tutorial, und dann meine Bewertung abgeben. Bis dahin müssen Sie nur eines wissen: ArmA III ist ein sehr ernsthaftes und gelungenes Kriegsspiel, das von Ihnen verlangt, allerhand zu lernen, nur um sich herumbewegen und auf Dinge schießen zu können. Und wenn Sie dann endlich alles können, was Sie können müssen, kann es sehr leicht sein, dass Sie einer einzigen Kugel zum Opfer fallen.

Wenn Sie das alles aber einmal verarbeitet und verstanden haben, werden Sie eine Nachgestaltung der militärischen Auseinandersetzung vorfinden, die so realistisch ist, dass theatralischere Spiele nicht einmal ansatzweise herankommen.

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