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Batman: Arkham Origins Blackgate – Der Spaß und Spiele Test

 

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Kann vertrautes Gameplay seine Qualitäten beibehalten, wenn es eine halbe Dimension verliert? Im Falle von Batman: Arkham Origins Blackgate lautet die Antwort ganz eindeutig „ja“. Die Action-Abenteuer-Spielerfahrung des Dark Knight wurde für 3DS und Vita in eine 2.5.D-Umgebung übertragen, wobei der Metroidvania-Vibe und das Knochen brechende Kampfsystem intakt bleiben. Manche Aspekte lassen sich besser übertragen als andere, aber als Spiel für Handheld-Geräte ist Blackgate definitiv ein würdiger Träger des Arkham Namens und bietet genau die Qualität, die man mit diesem Namen verbindet.

Die Ereignisse dieser besonderen finsteren und stürmischen Nacht spielen sich der Monate nach den Vorkommnissen von Arkham Origins ab, was aber nicht bedeutet, dass Sie den großen Konsolenbruder unbedingt spielen müssen, um dieses Spiel zu genießen. Eine mysteriöse Explosion hat das Hochsicherheitsgefängnis Blackgate in heilloses Chaos gestürzt und Batman ist der einzige, der die Ordnung wiederherstellen kann. Im Schutze von Nacht und Schatten muss der Einzelkämpfer mit dem fledermausartigen Umhang systematisch die gegeneinander kämpfenden Bandenbosse, die das Gefängnis beherrschen, ausschalten. Diese Bösewichte sind der Joker, der Pinguin und Black Mask, wobei jeder über eine ganze Legion von Handlangern verfügt, die nur darauf warten, von Batman verprügelt zu werden.Dank der Levelstruktur mit offenem Ende können Sie die drei Hauptbereiche von Blackgate in jeder beliebigen Reihenfolge zurückerobern.

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Ein großer Teil des Plots von Blackgate wird durch filmische Sequenzen im Comic-Stil vermittelt, die nett aussehen, aber nur spärlich animiert und deshalb wenig aufregend sind. Alle Charaktere werden von denselben Schauspielern gesprochen wie im Konsolenspiel, was bedeutet, dass wir uns einmal mehr an Troy Bakers unterhaltsam manischem Joker und der Kevin-Conroy-Imitation von Roger Craig Smith als Batman erfreuen können. Blackgate bringt auch bringt Grey DeLisle als Catwoman zurück, die für die Handlung sehr wichtig ist. Batman kann sich diesmal nicht von Alfred oder Oracle informieren lassen, sondern muss sich wohl oder übel auf die Angaben von Catwoman verlassen, um sich unbemerkt durch die Gefängnisanlage zu bewegen und seinen Auftrag auszuführen, denn Blackgates Gebäude, Zellen und Kanalisation sind nicht gerade übersichtlich und überall ist mit Hinterhalten zu rechnen. Es ist eine seltsame Variation von Batmans Beziehung mit Selina Kyle – vor allem wenn man bedenkt, dass sie einander zu Beginn des Spiels erstmals treffen -, aber sie lenkt nicht wirklich ab.

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Sie werden sich freuen, hier und jetzt zu erfahren, dass die für die Arkham Serie typischen, an Combos reichen Faustkämpfe den Sprung zu 2.5D erfolgreich überstanden haben. Falls Sie die anderen Arkham Spiele noch nicht gespielt haben, dann sollten Sie A) das schleunigst nachholen und B) wissen, dass Batmans akrobatischer Kampfstil unglaublich befriedigend ist und Sie, sobald Sie ihn gemeistert haben, in einen tranceartigen Zustand gewalttätiger Wonne versetzt. Wenn Sie auf einen Raum stoßen, in dem es von Gegnern nur so wimmelt, wirkt das wie ein Geschenk und nicht wie ein Ärgernis; es ist eine Chance, Ihre genau getimten Konterfähigkeiten zu testen oder ein neues Gadget zu benützen, um ahnungslose Handlanger aus dem Hinterhalt auszuschalten. Leider werden Upgrades in Blackgate nur durch Erkunden der Umgebung freigeschaltet, wobei es keinen nennenswerten Zugewinn von XP (Erfahrungspunkten) gibt. Das bedeutet, dass es eigentlich keinen Unterschied macht, ob Sie, ehe der allerletzte Kampf vorüber ist, mit der Beweglichkeit einer muskulösen Ballerina Gegner niederschlagen oder von den Handlangern wie ein lallender Säufer clownartig herumgeschubst werden.

Während die für die Serie typischen Actionsequenzen geschickt auf die Handhelds übertragen wurden, sind spannende Stealth-Momente in Blackgate eine Seltenheit. Es gibt definitiv den einen oder anderen Moment, in dem Batman seine raubtierartige Herangehensweise ans Ausschalten von Feinden demonstrieren kann: er lockt sie an, würgt sie oder gleitet über sie hinweg und versetzt ihnen einen gezielten Tritt gegen den Schädel, ohne entdeckt zu werden. Aber meistens dient das Stealth-Gameplay nur dazu, eine Kampf zu starten, nicht aber dazu, ihn zu beenden, ehe er überhaupt beginnen kann. Und deshalb ist es wegen der (für gewöhnlich) Side-Scrolling-Perspektive unglaublich schwierig, den Bösewichten zu entkommen, wenn Sie einmal entdeckt wurden. Das wird im Bosskampf gegen den Pinguin auf besonders schmerzliche Weise offensichtlich, der eine frustrierende Angelegenheit ist. Dieses ärgerliche Ausprobieren-Müssen zieht sich durch die meisten Bosskämpfe (und zusätzliche Rogues Gallery Mini-Boss-Gastauftritte). Sie sind nicht übertrieben schwierig, aber Sie werden den einen oder anderen unnötigen Tod sterben, bis Sie herausfinden, wie Sie vorgehen müssen, und dieses Wissen erfolgreich anwenden können.

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Aber das Erkunden der Umgebung ist in Blackgate ebenso sehr Teil des Spielerlebnisses wie in den anderen Arkham Spielen und es ist genauso unterhaltsam wie die Kämpfe. Während Sie die Ecken und Winkel des Gefängnisses in Augenschein nehmen, werden Sie vertraute Gadgets freischalten – etwa elektrische Batarangs, den Line Launcher (Seilwerfer) und eine Schusswaffe, die explosives Gel verschießt -, die Ihnen neue Pfade durch die geräumigen Gänge und über metallene Laufstege eröffnet. Diese Pfade zu finden, ist sehr einfach: Sie müssen nur die Umgebung mit dem röntgenstrahlenartigen Detective Modus scannen, wie Sie es von den anderen Arkham Spielen her gewöhnt sind. Das Gefängnis ist so aufgebaut, dass zielloses Herumwandern minimiert wird; Sie werden stets begierig zum nächsten verfügbaren Pfad hinlaufen oder sich damit dem Haken dorthin bewegen, sobald Sie den richtigen Weg ausfindig gemacht haben.

Neben den Rüstungs-/Kleidungs- und den Ausrüstungsupgrades versucht Blackgate auch allen, die gerne nach Collectibles (sammelbaren Gegenständen) jagen, etwas zu bieten, und zwar mit aus fünf Teilen bestehenden Kostümen und Hinweisen in Form von Fallakten, die überall in der Umgebung verstreut sind. Die Kostüme sind coole Anspielungen auf Comic-Reihen wie Red Son und Blackest Night, aber ihre Effekte können Ihnen erhebliche Vorteile verschaffen – so können Sie zum Beispiel unsichtbar werden, wenn Sie sie tragen. Die Hinweise in den Akten erzählen zwar eine faszinierende Geschichte, wenn Sie alle gefunden und richtig verknüpft haben, aber all diese Kleinigkeiten zu finden, ist ein alptraumhaftes Unterfangen. Das liegt daran, dass Sie diese Collectibles nur im Detective Modus sehen können und dass sie auf der Karte nie markiert werden. Aber machen Sie sich nichts daraus, wenn Sie sie nicht finden – sie schalten nur Entwürfe zum Spiel frei.

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Beide Versionen von Blackgate haben ihre Vorteile und Nachteile. Die Vita Version verfügt über wesentlich bessere Texturen und überlegene Charaktermodelle, die dafür sorgen, dass das Spiel auf Sonys Handheld visuell um mindestens eine Klasse besser aussieht. Auf der 3DS sieht das Spiel nicht gerade wie Vogelkacke aus, aber wenn die Kamera für de letzten Zeitlupenschlag eines Kampfes hineinzooomt, sieht es wie ein PS1-Spiel aus. Andererseits werden sich die 3DS Spieler darüber freuen, dass sie über eine stets sichtbare Minikarte verfügen sowie einen subtilen Depth-of-View (Schärfentiefe) Effekt und eine Detective-Modus-Steuerung, die flüssiger wirkt. Da Sie auf dem Bildschirm der Vita herumtippen müssen, um versteckte Gegenstände zu entdecken, wird oft das verdeckt, was Sie finden möchten.

Blackgate ist nicht länger, als es sein sollte: es ist ungefähr sechs Stunden lang. Wenn Sie wirklich alles erledigen und alles finden möchten, werden Sie ungefähr acht Stunden beschäftigt sein. Ein großer Teil von Blackgate wirkt wie ein Versuch, größere und bessere Batman Spiele zu imitieren, auch wenn es, für sich allein genommen, doch recht unterhaltsam ist. Wenn Sie Spaß daran haben, die mit Gesichtsfarbe bemalten Mitglieder von Jokers Gang zu vermöbeln oder nach versteckten Gegenständen zu suchen, werden Sie es lieben, unterwegs Blackgate zu spielen. Achten Sie nur darauf, während des Pinguin-Bosskampfes Ihre Handheld-Konsole nicht zu zerbrechen.

PRO: Das klassische Batman-Kampfsystem funktioniert auch in 2.5D hervorragend; dank Open-End-Struktur befriedigendes Erkunden der Umgebung; zahlreiche Collectibles, die darauf warten, entdeckt zu werden.

CONTRA: Einige ärgerliche Bosskämpfe sind nur durch Ausprobieren zu gewinnen; weniger Stealth-Abschnitte, als man aus anderen Spielen der Serie gewöhnt ist; beide Versionen des Spiels haben bedeutende Nachteile.

Abschließende Bewertung

Spiel: 7,0

Spaßfaktor: 6,75

Für den Test wurde vor allem auf der 3DS gespielt, aber auch die Vita Version wurde angetestet.

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