Ariana Grande: My Everything (Island)
Mit ihrem 2013 erschienenen Debütalbum Yours Truly etablierte die von der Teenie-Schauspielerin zum Popsternchen mutierte Ariana Grande ihre eigene, auf Nostalgie basierende Nische, indem sie (eigentlich ihre Songschreiber) R&B der 90-er Jahre mit dem Pop der Girl Groups der 1960-er verschmolz.Diese Mischung katapultierte sie an die Spitze der US Billboard 200 Albums Chart, doch auf dem von Max Martin und David Guetta produzierten Nachfolger My Everything entschied sie sich – oh, Grande! – für 08/15-Bangerdom. Obwohl das Video zu ihrer aktuellen Single „Break Free“ behauptet, dass dies eine gute Sache ist – "You'll soil yourself from intergalactic excitement", intoniert eine Stimme – , ist es schwierig, sich für die hier über weite Strecken gebotene seichte Synthie-Unterhaltung zu begeistern. Trotz einer Reihe von Gaststars, etwa Childish Gambino und The Weeknd (und, falls Sie auf so etwas stehen, Harry Styles), fällt vor allem das Nichtssagende, ja die fast vollständige Konturlosigkeit des Materials auf – dagegen kommen selbst Grandes mehr als ansprechende gesangliche Leistungen nur selten an. Der weltweite Hit „Problem“ ist der mit großem Abstand markanteste Track auf dem Album: das anzügliche Saxophon und das Wechselspiel zwischen Grande mit ihrer üppigen Stimme und der ungezogenen MC Iggy Azalea machen ihn zu einem der Songs des Jahres. Ein zweiter Sieger ist „Hands on Me“, ein vager, an Britney erinnernder Song ohne richtige Weiterentwicklung, der immerhin freundschaftliches Johlen von A$AP Ferg bietet. Die von Styles geschriebene Ballade „A Little Bit of Your Heart“ ist wohl nur etwas für echte Fans.
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