Ich spielte The Legend of Zelda: Majora's Mask zum ersten Mal in einem kleinen, finsteren Hotelzimmer, in dem man die besten N64 Spiele mieten konnte, Expansion Pak und alles drumherum. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wo wir waren oder wie alt ich damals war, aber ich kann mich daran erinnern, dass ich meine Eltern überreden konnte, Majora's Mask für 24 Stunden auszuborgen.
Das war wahrscheinlich eine schlechte Idee. Sie müssen wissen, ich war eines jener Kinder, die Spiele gerne langsam spielen. Ich wuchs mit großen, weitläufigen Rollenspielen wie Final Fantasy VI und Secret of Mana und Lufia II auf – mit Spielen, in denen man sich nicht beeilen musste, um die Welt zu retten. Meine Vorstellung einer vergnüglichen Zeit mit einem Spiel war, in einer neuen Stadt herumzuwandern und jeden Winkel zu erkunden, nicht Quests so schnell wie möglich zu erledigen, um die Welt mehr oder weniger sofort zu retten. Da das Spiel nur für 24 Stunden gemietet war und ich bald erkennen musste, dass es im Spiel eine tickende Uhr gab, die nie stoppte, artete Majora's Mask in enormen Stress aus. Ich gab nach rund einer halben Stunde auf.
Ungefähr 15 Jahre später bin ich wirklich froh, dem Spiel eine zweite Chance gegeben zu haben, und ich bin auch irgendwie froh, dass ich all diese Jahre wartete. Als Erwachsener weiß ich dieses Spiel viel mehr zu schätzen als damals als Teenager. Majora's Mask ist wunderschön gealtert – zugegeben, die Veränderungen und Modernisierungen für die 3DS Version sind daran nicht unschuldig – und die vergangenen paar Wochen haben mir klargemacht, warum es von so vielen Leuten gelobt wird. Manche meinen sogar, es wäre besser als Ocarina of Time, die heiligste aller heiligen Kühe.
Ich glaube sogar, dass ich diese Meinung teile. Ocarina of Time ist womöglich die perfekte Heldenreise, aber Majora's Mask ist so verstörend und melancholisch und stressig und anders. Es ist anders als jedes andere Zelda Spiel — in Wahrheit ist es anders als alle anderen Spiele, denn es gibt vor, ein Zeitlimit zu haben, benützt aber die Zeit als Dimension, die der Spieler erkunden kann. Wenn man Majora's Mask spielt, muss man nicht nur darüber nachdenken, wohin oder wie weit man geht, sondern man muss auch im Auge behalten, wann man dort sein und wie lange die Reise dauern wird. Vergessen Sie 3D — man hätte es Majora's Mask 4D nennen sollen.
Aber ich bin mir sicher, dass Sie schon viel darüber gelesen haben, warum das Spiel gut ist. Was ich Ihnen hier sagen möchte, ist, dass Sie, falls Sie Majora's Mask seinerzeit nicht oder nur kurz spielten (wie ich), weil der Timer Ihnen zu viel Stress machte, wissen sollten, dass er kein Hemmnis darstellt, sondern der Grund ist, warum das Spiel so toll ist. Ich sähe es gerne, wenn auch andere Zelda Spiele auf diese Weise mit der Zeit spielen und Nebenmissionen und Handlungsstränge zu einem großen zeitlichen Gran spinnen würden. Die ständige Präsenz einer tickenden Uhr schreckte mich damals ab, doch als Erwachsener mit viel mehr Erfahrung und viel besserem Geschmack bin ich wirklich froh, dass es sie gibt. Der Stress ist noch da, aber es ist angenehmer Stress.
Bedenken Sie dies: Ich, ein riesiger Zelda Fan, habe jedes Spiel der Serie beendet (mit Ausnahme der ersten beiden auf dem NES, die ich ausgiebig gespielt, aber nie erfolgreich beendet habe, und natürlich der CD-I Spiele, aber wer zählt die schon mit?) außer Majora's Mask, das ich seit einer Woche spiele. Aus unerfindlichen Gründen ist es mittlerweile eines meiner liebsten Zeldas. Wer hätte das gedacht?
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