The Veronicas: The Veronicas (Sony)
Die aus Brisbane stammenden Zwillinge Jessica und Lisa Origliasso schaffen es in Australien immer wieder ganz an die Spitze der Charts, doch in Europa sind sie weitgehend unbekannt, was nicht zuletzt daran liegen dürfte, dass ihr letztes Album vor sieben Jahren erschien und inzwischen Katy Perry und Taylor Swift den Teil des Musikmarktes dominieren, in sich die Australierinnen bewegen. Doch wenn dieses dritte Album in Schwarze trifft, dann wirklich genau in die Mitte. So interpretiert zum Beispiel die Eröffnungsnummer „Sanctified“ Pierces-artigen Swamp-Rock auf ziemlich bösartige Weise; der Harmoniegesang der Schwestern wird von unirdischen Seufzern zerrissen und der Text verwischt die Trennlinie zwischen Sex und Ertrinken. Das lärmende „Teenage Millionaire“ könnte Katy Perry mit einem „riot grrrl“ Dreh sein, während „Did You Miss Me (I’m a Veronica)“ ein unwiderstehlicher EDM/Hip-Hop-Knaller ist, in dem die Veronicas Australien zu ihrem persönlichen Imperium erklären. „You and Me“, ein tiefschwarzer Countrysong über das Erwachsenwerden (“Hiding out in our secret place, in the cabin where our mum wouldn’t find us”) lässt die größte Stärke der Schwestern deutlich hervortreten – ihren intuitiven Harmoniegesang. Mehr davon hätte dem Album gut getan.
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