Pokken mag eine Kombination von “Pokémon” und “Tekken” sein, doch das Spiel Pokkén Tournament selbst ist alles andere als eine Mischung dieser beiden Spiele.
Wenn man es genauer betrachtet, ist Tekken ein komplexes Kampfspiel mit zahlreichen Combos, die, wenn man sie gut beherrscht, dazu führen, dass man den Gegner möglichst lange in der Luft herumwirbelt (oder, falls man nicht so gut spielt, herumgewirbelt wird). Pokkén ist ganz anders.
Pokkén ist ein eher simples Kampfspiel – und damit meine ich, dass es unglaublich leicht ist, die Angriffe und Combos hinzubekommen.
Die vier „face“ Buttons des SNES-artigen Controller des Spielhallen-Automaten entsprechen leichtem Angriff, starkem Angriff, Sprung und Spezialangriff. Mit den „shoulder Buttons des Control Pad ruft man das „support pokémon“ herbei und/oder zieht die Deckung hoch. Was die genannten Angriffe bewirken, hängt vom jeweiligen Pokémon ab – und davon, wie weit man vom Gegner entfernt ist. Wenn man denselben Button mehrmals hintereinander drückt, wird das eigene Pokémon sofort eine automatische Combo ausführen. Mit anderen Worten: Es gibt in Pokkén keine komplizierten Eingaben, um Combos auszulösen. Es gibt allerdings ein paar Moves für fortgeschrittenere Spieler.
Wenn man zugleich leichten Angriff und Springen drückt, packt man den Gegner und wirft ihn dann; wenn man zugleich starken Angriff und Spezialangriff drückt, führt das Pokémon eine besondere „charge attack“ (Sturmangriff) aus, die zugleich blockt.Wenn man beide Shoulder Buttons zugleich drückt, wird das Pokémon in den „burst mode“ versetzt. Wenn man sie dann erneut drückt, wird die „ultimate attack“ des Pokémon ausgelöst.
Die Macher beschreiben dieses Kampfsystem als „Papier, Stein, Schere“. Normale und Spezialangriffe können geblockt werden, und zwar durch normale Deckung und die „charged guard attack“. Guarding (Deckung) kann jedoch überwunden werden, indem man den Gegner wirft. Normale Angriffe wiederum siegen immer über ein Packen und Werfen, womit das Dreieck komplett ist.
Da alle Moves leicht ausgeführt werden können, ist Pokkén ein Kampfspiel, bei dem es mehr auf die richtige Taktik als auf gekonntes Button Mashing ankommt. Man nützt die eigene Deckung (Guard) und beobachtet, um die Angriffsmuster des Gegners zu erlernen. Dann nützt man das Papier, Stein, Schere-artige System aus, um ihn für seine Unvorsichtigkeit zu bestrafen.
Die Arten von Attacken sind alle gleich, doch die Pokémon und ihre verschiedenen Attacken und Combos sind es nicht. Es gibt im Spiel vier Arten von Pokémon: normal, power (Kraft), speed (Geschwindigkeit) und technique (Technik). Normale Pokémon sind Pokémon wie Pikachu — also diejenigen mit durchschnittlicher Geschwindigkeit und Kraft. Die großen Pokémon wie Charizard fallen in die power (Kraft) Kategorie. Derzeit gibt es nur ein speed (Geschwindigkeit) Pokémon, und zwar Weavile, aber er ist schneller und verfügt über eine weitere Reichweite der Nahkampfattacken als alle anderen Taschenmonster. Der letzte Typ, technique (Technik), sind Pokémon, die über seltsame Fähigkeiten verfügen, etwa Gengar und seine Neigung, unsichtbar zu werden.
Ich konnte Pokkén bisher nur rund eine Stunde lang in der Spielhalle spielen, aber ich mag es bereits. Zunächst empfand ich das Kämpfen als fast schon schmerzlich simpel, aber als ich online spielte und erkannte, dass ich mir keine Sorgen machen muss, ob ich in Sekundenbruchteilen die richtige Eingabe für einen Shoryuken hinbekomme, fing ich an, mich gut zu unterhalten, wobei mir die Kämpfe gegen jene Spieler besonders großen Spaß machten, die ganz eindeutig nur wild auf die Buttons drückten.
Pokkén ist im Grunde ein Kampfspiel für Fans von Pokémon — und zwar eines, das so gestaltet wurde, dass es von allen Fans des Franchise leicht erlernt werden kann.
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