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20 Stunden mit Fallout 4 (Erster Eindruck)

 

fallout 4 erster eindruck 01

Ich habe bereits etwas mehr als 20 Stunden in Fallout 4 investiert und bin mir noch nicht sicher, ob ich das Spiel wirklich mag oder nicht. Das ist ein Beweis für die Tugenden des Spiels, aber auch für seine Schwächen. Ich hege aber nicht die Absicht, so bald mit dem Spielen aufzuhören. Ich würde lieber Fallout 4 spielen, als diese Worte in den Computer zu tippen. Trotzdem habe ich dem Spiel noch nicht verziehen, dass es so lange brauchte, um mich in seinen Bann zu ziehen.

Die offizielle Spaß und Spiele Rezension wird etwas später folgen. Vorerst möchte ich Ihnen die ersten Eindrücke eines Fallout Amateurs präsentieren. (Nur in Fallout kann man nach 20 Stunden noch davon sprechen, sich in der „Frühphase“ des Spiels zu befinden.)

Die Hauptquest ist großartig. Ohne allzu viel zu verraten, möchte ich erwähnen, dass Ihr Charakter den Schutzraum (Vault) vor allem deshalb verlässt, weil er sein Kind (wenn Sie als Frau spielen, ihr Kind) finden will. Ich spiele als Frau, weshalb der Plot der Hauptquest mir das Gefühl gibt, Beatrix Kiddo in Kill Bill zu sein, denn ich erledige jeden gnadenlos, der sich mir in den Weg stellt. Für mich zählt nur mein Kind, alle anderen können zum Teufel gehen. Warum sollte ich innehalten und irgendwelche Nebenaufgaben (side quests) erledigen,außer das Spiel liefert mir einen ganz triftigen Grund dafür, dies zu tun? Ich suche nach meinem Kind. Glauben Sie wirklich, ich werde Ihnen einen Superheldenumhang wiederbeschaffen oder mich einer Fraktion von Wohltätern anschließen, die die gesamte Zivilisation wiedererrichten möchte?

Die Hauptquest ist so lohnend, dass ich sie liebend gerne noch früher in Angriff genommen hätte. Wenn Ihr Charakter aus dem Vault ins Freie kommt, stoßen Sie auf Dogmeat, Ihren Hund, und erledigen eine annehmbar kurze Aufgabe in Lexington, Mass., nicht weit von der Stelle des „Schusses, der rund u die Welt gehört wurde“, mit dem der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg begann. (Es gibt die Option, sich eine Laser-Muskete zu besorgen.)

Da ich ein erfahrener Videospiel-Spieler bin, beging den Fehler, einige Stunden lang Aufgaben für den ersten Quest-Geber zu erledigen, dem ich begegnete. Nun wünsche ich mir, ich hätte das nicht getan. Er möchte, dass Sie Gegenstände für seine Siedlung herstellen und außerdem noch einer anderen Siedlung in der nähe zu Hilfe eilen. Ich nahm an, dass es sich dabei um Tutorial-Missionen handelt. Das sind sie auch in gewissem Maße, aber ich hätte nichts versäumt, hätte ich sie zu diesem Zeitpunkt im Spiel übersprungen. Noch schlimmer ist, dass die Geschichte mit der nahegelegenen Siedlung zu einer überraschend schwierig zu überstehenden Schießerei in einem Lagerhaus führt, die nicht die beste Art ist, um zu erlernen, wie man in diesem Spiel Leute tötet.

Bethesda ist begeistert, wird mir gesagt, von diesem neuen Aspekt von Fallout - Siedlungen errichten und sie mit Strom und allem möglichen anderen versorgen. Es ist ein ziemlich unbedeutender Bestandteil meines Spielens während der ersten 20 Stunden. Wenn Sie nach der ersten großen „post-Vault“ Mission auf die Minutemen stoßen, eine Bürgerorganisation, die versucht den Commonwealth wieder zu besiedeln, bittet deren Anführer Sie, mit einem seiner Berater/Helfer zu sprechen. Sofern Sie das tun, werden die Minutemen Sie bitten, ein paar Betten für ihre Siedlung zu bauen, was ziemlich einfach ist. Danach sollen Sie eine Wasserpumpe bauen, und ich dachte, dass es eine ziemlich gute Idee ist, für diese armen Leute eine Wasserpumpe zu bauen. Doch als die Minutemen mich baten, ihr Anführer zu werden, lehnte ich dankend ab. Es fühlte sich nicht richtig an, so viel Zeit mit dem Wiederaufbau der Zivilisation zuzubringen, solange ich eine persönliche Mission zu erledigen hatte.

Ihr Charakter möchte unbedingt einen Ort Diamond City aufsuchen, sobald Sie von dessen Existenz erfahren. Ich benötigte siebeneinhalb Stunden, um dorthin zu gelangen. Ich hätte in rund der Hälfte der Zeit dort sein und viel mehr Spaß haben können, hätte ich wie ein normaler Mensch und nicht wie ein Videospiel-Spieler gedacht. (Es gibt aber auf dem Weg nach Diamond City eine Mission, deren Erledigung sich wirklich lohnt. Diese ist bei/in der Cambridge Police Station zu finden. Es ist eine bessere einführende Schießerei mit besserer Story und besserer Beute als Lohn.)

Boston ist großartig. Eine der Belohnungen dafür, dass man schnell nach Diamond City aufbricht und sich unterwegs nicht allzu lange aufhält, ist, dass man nach Boston kommt, in die Stadt, die das architektonische Herzstück des Spiels ist. Fallout 4 fängt das, was diese Stadt ausmacht, sehr gut ein, bis hin zu Straßennamen wie Newbury und Commonwealth. Es ist kein Block-für-Block-Nachbau, doch alle wichtigen Sehenswürdigkeiten sind vorhanden. Viertel wie Back Bay sind ebenso erkennbar wie Hauptstraßen wie Storrow Drive entlang des Charles River und bekannte Orte wie Copley Square, an dem die Boston Public Library und die Trinity Church stehen. Fenway Park ist natürlich ebenfalls im Spiel zu finden und wird perfekt als beschütztes Lager verwendet. Sie treffen eine Zeitungsreporterin namens Piper, die Publick Occurrences herausgibt, benannt nach einer der ersten Zeitungen im kolonialen Amerika, und Sie begegnen einem Detektiv namens Nick, der mittlerweile zu einem meiner liebsten Begleiter wurde. Die aktuellste Quest, die ich erfolgreich erledigte, führte mich nach Cambridge, und zwar zu den Ruinen von “C.I.T.”, wie das M.I.T. im Spiel heißt. Es gibt eine ganze Quest, bei der es darum geht, dem Freedom Trail (Freiheitspfad) und seinen roten Ziegeln zu folgen. Nach rund einem Drittel der Strecke wird der Sinn dieser Quest deutlich, aber eine ganze Weile geht es nur darum, sich die historischen Stätten im postapokalyptischen Boston anzusehen – und das ist fantastisch.

Andere Dinge sind weniger toll. Das V.A.T.S. (Vault-Tec Assisted Targeting System) Schießen aus Fallout 3 und Fallout: New Vegas ist zurück und es ist in Ordnung, nehme ich an. Aber wann immer ich in Fallout 4 in eine längere Schießerei verwickelt werde, finde ich diese ermüdend. Ich bin eher erleichtert als erfreut, wenn ich einen besonders herausfordernden Feind töte. Meine Motivation im Spiel ist herauszufinden, was als nächstes passiert und mehr über diese Welt und die Charaktere, die sie bevölkern, zu erfahren. Ich finde das Schießen nicht unbedingt lohnend.

Das Spiel wartet mit vielen interessanten Charakteren auf, doch ihre Gesichtsanimationen sind noch immer ziemlich schlecht, auf diese Bethesda Art, und die Dialoge und die Kameraarbeit während der Konversationen im Spiel sind durchwegs mittelmäßig. Dennoch liebe ich es, mit den Leuten in dieser Welt zu sprechen, und ich hätte nichts dagegen, gäbe es noch mehr Möglichkeiten, dies zu tun. (Ihr Charakter spricht diesmal und reagiert, wenn Sie Optionen im Dialogbaum des Spiels auswählen.) In der offenen Welt starren die Leute, mit denen Sie sprechen wollen, Sie oft an, während Sie wiederholt „A“ drücken, um “Hey” zu sagen. (Ich spiele auf der Xbox One.)

Das Spiel wartet mit einem ziemlich umfangreichen Crafting-System (Herstellung von Gegenständen) auf, das ich bis jetzt jedoch weitgehend ignoriert habe. Ich bin schon gespannt, ob ich irgendwann dazu gezwungen werde, Dinge anzufertigen.

Während der ersten 15 Stunden bemerkte ich nur wenige Bugs, aber in den letzten paar Stunden stürzte das Spiel zwie Mal komplett ab und ich erlebte mehrere Momente, in denen mehrere der Buttons meines Gamepad nicht mehr funktionierten. Letzteres Problem lässt sich beheben, indem man auf den leuchtenden Xbox Button drückt, um ins Xbox Dashboard zu gelangen, und dann klickt, um ins Spiel zurückzukehren.

Kleine Ärgernisse fangen an, mich immer mehr zu stören, etwa der Umstand, dass ich nicht vergessen darf, meine Kleidung zu wechseln, um meine Charisma Stats (Ausstrahlungswert) zu verbessern, ehe ich mit einem Händler verhandle. Die Begleiter – ob Dogmeat oder einer der anderen, denen man in der Welt begegnet und die man fragen kann, ob sie einen begleiten, spielt keine Rolle – scheinen einem ständig in die Quere zu kommen, vor allem in Innenräumen.

Dennoch ist dies ein Spiel, das immer besser zu werden scheint, je weiter man darin voranschreitet. Falls die Größe der Spielwelt für Sie ein wichtiger Faktor ist, kann ich Sie beruhigen: Fallout 4 ist sehr groß und es gibt sehr viel zu tun. Ich erhalte gerade erst meine ersten Perks und muss Siedlungen errichten. Nun entschuldigen Sie mich bitte, ich werde mich in den Weiten des Spiels verlieren.

Falls Sie etwas Spezifisches über das Spiel wissen wollen, fragen Sie bitte in den Kommentaren. Ich werde versuchen zu antworten – wenn ich nicht zu sehr mit dem Spielen von Fallout 4 beschäftigt bin.

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