School of Seven Bells: SVIIB (Full Time Hobby)
School of Seven Bells tauchten 2008 mit einem Sound auf, der auf stählernen Traumlandschaften aufbaut, die vertraut, aber frisch wirkten, kühl neu gestaltet, aber einladend. Sieben Jahre später wurde die band von einer Tragödie heimgesucht: Nachdem Alejandra Dehezas Zwillingsschwester Claudia die Gruppe verlassen hatte, erkrankte Gründungsmitglied Benjamin Curtis 2012 an einem Lymphom und erlag diesem Krebsleiden im nächsten Jahr. SVIIB ist das Resultat seiner letzten Aufnahmen mit Alejandra, ein Widescreen-Synthpop-Requiem. Man kann beim Anhören von „Confusion“, dem letzten Song, den Curtis während seiner Behandlung schrieb, unmöglich die Tränen unterdrücken: bei diesem elegischen Stück berührt vor allem auch, wie niedergeschlagen allein Alejandras geisterhafter Gesang klingt. Aber es ist nicht alles trostlos, denn dieses Album macht aus dem Tod Leben. Es ist zum Teil dem Co-Produzenten Justin Meldal-Johnsen (er arbeitete zuvor mit Nine Inch Nails und M83 – Einflüsse, die hier zu hören sind) zu verdanken, dass die Songs so richtig aus den Lautsprechern brüllen, unterstützt von wahren Wänden aus Hall und Schlagzeug-Rhythmen, die den Puls beschleunigen. Dies sind Songs für die Stadien dieser Welt, doch unter einem einzigen Scheinwerferlicht, und eine überwältigende Hommage an ein Licht, das viel zu früh erlosch.
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