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Pokevision und andere Pokémon GO Trackers wurden aus unklaren Gründen abgestellt/gesperrt

 

pokemon go trackers shut down 01

 

In der vergangenen Woche warnte Niantics CEO John Hanke die Pokémon Go Spieler, dass Tracking-Websites in näherer Zukunft womöglich nicht mehr funktionieren werden. Allem Anschein nach ist dieser Moment nun gekommen.

 

Gestern erhielt Pokémon Go ein neues Update, dass neben anderen Veränderungen die „Schritt“/“Fußspuren“-Mechanik entfernte, die Spieler darüber informierte, wie weit entfernt Taschenmonster auftauchen. In der Form, in der die Mechanik vor dem Update existierte, war eine Quelle der Frustration, da sie sehr ungenau alle Kreaturen in maximaler Entfernung anzeigte, wodurch es nahezu unmöglich war, bestimmte Monster zu verfolgen und zu fangen.

 

Trotz dieses Bug hatten die Spieler eine Möglichkeit, Pokémon zu jagen, und zwar indem Sie Sites wie Pokevision nutzten. Solche „tracking websites“ waren in der Lage, genau anzuzeigen, wo Kreaturen erscheinen würden, und konnten den Spielern auch sagen, wie lange die Monster vor Ort sein würden, was bedeutete, dass sie wesentlich bessere Informationen bereitstellten als das Spiel selbst. Millionen Spieler verwendeten dankbar Dienste wie Pokevision, was nicht nicht an ihrem offensichtlichen Nutzen, sondern auch daran lag, dass von Fans gemachte beziehungsweise unterstützte Trackers im Unterschied zu Niantic selbst die Nutzer über Ausfälle sofort informierten:

 

 

Sprung nach vor zum aktuellsten Pokémon Go Update: es ist nicht nur so, dass Pokevision nicht länger verwendet werden kann...

 

 

Pokevisions Updates auf Twitter sind ebenfalls nicht ermutigend:

 

 

 

 

Yangcheng Liu, der Eigentümer von Pokevision, ist mit Äußerungen zur Situation seines Dienstes aus rechtlichen Gründen sehr zurückhaltend. Er teilte nur mit, dass seine Website nicht aufgrund zu großen Andrangs nicht erreichbar ist. Als Forbes anfragte, ob Pokevision zeitlich unbegrenzt abgeschaltet blieben würde, antwortete Liu, dass dies “possibly could be.”

 

 

Sie werden zwar von vielen geliebt, doch Dienste wie Pokevision haben immer in einem Graubereich operiert. Sie ermöglichen Ceating (Betrügen), aber die Tracking-Websites/Apps verstoßen oft auch gegen die Nutzungsbedingungen von Pokémon Go. Manche Trackers, etwa Poke Hound, verlangen Geld für das Tracking (Verfolgen/Anzeigen) von Pokémon. Wenig überraschend lässt Niantic solche Websites/Apps stilllegen/abschalten. Zahlreiche Entwickler teilen im Web Unterlassungsaufforderungen (cease and desist letters) mit der Öffentlichkeit:

 

Bild: Poke Hounds Cease and Desist, von Poke Hound auf Twitter geteilt. Poke Hound scheint mittlerweile jedoch seinen Twitter Account gelöscht zu haben.

 

All diese Beweise lassen den Schluss zu, dass Niantic und/oder ThePokémon Company  gegen Pokémon Go Trackers rechtliche Schritte unternehmen. Das hat zur Folge, dass den Spielern nun keine andere Wahl mehr bleibt, als ziellos herumzuwandern, wenn sie Pokémon Go spielen. Das ist eine frustrierende Erfahrung, weshalb es niemanden überraschen dürfte, dass viele Spieler in den sozialen Medien ihren Unmut zum Ausdruck bringen:

 

 

 

 

 

 

 

Die Fangemeinde scheint meine Ansicht zu teilen, dass Dienste wie Pokevision nicht, wie Hanke behauptet, „das Spiel eines Teils des Spaßes berauben“, sondern die Pokémon Go Erfahrung verbessern, vor allem beim jetzigen Zustand des Spiels.

 

Es wäre zwar leicht, Ninatic zum Sündenbock zu stempeln, aber es ist durchaus möglich, dass die Situation rund um die Pokémon Go Tracking-Websites komplizierter ist, als es zunächst scheinen mag. Wenn man auf Ingress zurückblickt, Niantics vorheriges Spiel, kann man sehen, dass Niantic mit demselben Problem schon einmal konfrontiert war. Für Ingress gab es, wie jetzt auch für  Pokémon Go, von Fans entwickelte „mapping services“, die Berichten zufolge die Servers so sehr belasteten, das die Spielerfahrung aller Spieler darunter litt. Ingress war außerdem ein bedeutend kleineres Spiel als Pokémon Go.

 

Zumindest hat Niantic aufgrund der mehr als klaren Nutzungsbedingungen definitiv das Recht, Tracking Services abstellen zu lassen – es ist nur kein vernünftiges Vorgehen angesichts des derzeitigen Zustands des Spiels. Ich persönlich spiele seit dem Auftreten des Drei-Schritte-Glitch wesentlich weniger und ich bin noch weniger geneigt zu spielen, da es dieses Feature überhaupt nicht mehr gibt. Ich hoffe, dass man bei Niantic mit Volldampf an einer besseren Tracking-Lösung als dem Fußabdrücke/Schritte-System arbeitet, das ohnehin niemand so richtig durchschaute.

 

Niantic ließ sich bisher zur Situation mit den Pokémon Go Tracking-Diensten keine Stellungnahme entlocken. Es ist auch wert, darauf hinzuweisen, dass zwar Websites wie Pokevision nicht mehr funktionieren, aber Dienste wie Poke Radar, die sich auf Berichte von Spielern verlassen, nicht auf Niantics API basieren, nach wie vor erhältlich sind und funktionieren. Da sich aber Niantic zum Thema Tracking im Spiel beharrlich ausschweigt, könnte die Fangemeinde bald die Geduld verlieren und sich anderen Beschäftigungen zuwenden:

 

 

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