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Wild Beasts: Boy King (Albumkritik)

 

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Wild Beasts: Boy King (Domino)

 

 

Nur wenige moderne Bands haben einen so unverwechselbaren eigenen Weg eingeschlagen wie die aus Cumbria stammenden Wild Beasts. Seit dem 2008 veröffentlichten Limbo, Panto haben sie sich von verweichlichtem, humorvollem, schrulligem Art-Pop mit derben Texten (“I swear by my own cock and balls”) zu üppigen Klanglandschaften von fast opernhafter Pracht (das 2014 erschienene Present Tense, das es in die Top 10 schaffte). Man könnte fast von einer Formwandlung sprechen. Ihr fünftes Album zerreißt einmal mehr alle Pläne und überrascht mit den stärksten Grooves in der Karriere der Gruppe. Diese Songs sind Granit und doch hauchdünn und Hayden Thorpes prächtiger Falsettgesang erhebt sich auf Songs wie „Tough Guy“ über dreckige Gitarren und brutalen Funk. Der vorherrschende Einfluss scheint das verrücktere Ende des Pop der 1970-er/80-er zu sein – von David Bowies Lodger über The Associates bis hin zu Tackhead. Tom Fleming, der Gitarrist und zweite Sänger, verfügt über einen leicht an Dave Gahan erinnernden Bariton und die Texte thematisieren Männlichkeit, Geschlecht und Geschlechterrollen. „Celestial Creatures“ und „He the Colossus“ schimmern und treiben sich lüstern herum; „Alpha Female“, eine Hymne für alle männlichen Feministen, ist Sparks in Industrial-Stiefeln. Neuerfindung und Befreiung bescheren uns das bisher beste Werk der Beasts.

 

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