Falls Sie zu den wenigen Glücklichen zählen, die bereits die gerade erschienene NES Classic zu Hause haben, werden Sie sich wahrscheinlich schon an der Retro-Ästhetik und den vielen Spielen erfreuen, während Sie immer wieder das kurze Controller-Kabel verfluchen.
Doch Sie werden vielleicht nicht bedacht haben, dass die NES Classic einfach als Emulator für alte Konsolenspiele fungiert,, was bedeutet, dass die seltsamen Bugs, Glitches und Nuancen aler alten Spiele, die auf ihr installiert sind, nach wie vor vorhanden sind. Das ist ein netter Touch, der den Nostalgiefaktor von Nintendos seltsamem kleinen Gerät noch erhöht. Schließlich sind die besten Glitches nicht Fehler, die man beseitigen oder löschen sollte, sondern eher Artefakte, die darauf warten, vom Spieler entdeckt und genutzt zu werden. Sie sind eine gute Erinnerung daran, dass Spiele einzigartig und eigenwillig sind, genau wie die Leute, die sie kreieren.
Nehmen Sie nur zum Beispiel den Minus World Glitch in Super Mario Bros.. Wenn Sie in World 1-2 auf dem Rohr ganz am Ende des Levels stehen, sich ganz nach links bewegen, sich ducken, während Sie nach links blicken, und dann springen, während Sie geduckt sind, werden Sie anfangen, sich nach rechts zu bewegen, und schließlich durch eine Wand in einen angrenzenden Raum mit drei Warp-Rohren (warp pipes) gelangen. Eine andere Art, das Spiel zu „glitchen“, besteht darin, an diesem Ort die Blöcke über Ihrem Kopf zu zertrümmern, um durch die Wand transportiert zu werden.
Wenn Sie dann entweder in das ganz linke oder das ganz rechte Rohr hüpfen und der Glitch funktioniert hat, werden Sie sich in der Minus World wiederfinden, einem nie endenden Wasserlevel, der stark an World 7-2 von später im Spiel erinnert. Wenn Sie sterben, kehren Sie einfach zum Start der Minus World zurück. Wenn Sie sich immer weiter vorwärts bewegen, wird sich dieser Level einfach wiederholen: ein feuchtes, 8-Bit-Fegefeuer. In der japanischen Version des Spiels ist der Glitch sogar noch umfangreicher.
In den Spielen auf der NES Classic sind noch viele andere wunderbare Glitches zu finden; einige von ihnen sind allerdings eher „Cheats“ oder „Exploits“ als gewöhnliche Bugs. Ein Beispiel: Wenn Sie am Start von The Legend of Zelda den Namen „ZELDA“ eingeben, können Sie automatisch zur „zweiten Quest“ des Spiels vorspringen, einer schwierigeren Version des regulären Spiels, ohne zuvor die Originalversion durchspielen zu müssen. Noch ein Beispiel: Wenn Sie in Punch-Out!! zu Beginn am „password screen“ (Passwortschirm) “800-422-2602" eingeben, bekommen Sie nur ein „Besetzt“-Signal zu hören, da diese Nummer diejenige von Nintendos alter Tipps-Hotline ist, die Nintendo an diesem Wochenende seltsamerweise wieder aktivierte; allerdings müssen Sie nun 425-885-7529 (in den USA) wählen.
In Mega Man 2 werden Sie, wenn Sie in Air Mans Raum in Richtung des Bosstores zurückspringen, auf magische Weise in einen der späteren Riley-Abschnitte transportiert. Obwohl das Spiel den zweiten Level von Skull Castle aus dem Speicher geholt hat, tut es auch noch immer so, als hätten Sie den Raum mit Air Man nicht verlassen, was bedeutet dass die Attacken des Robotermeisters noch immer durch den „glitched-out“ Raum zu Mega Man fliegen werden.
Doch wenn es Ihnen gelingt, sich durch das Chaos zu kämpfen, werden Sie sich schließlich im Bossraum des Skull Castle Levels wiederfinden. Doch es wird nichts geladen, weshalb der kleine Blaue Bomber auf einem leeren Screen ohne Ausgang gefangen ist.
Die einzigen Glitches, die Sie auf der NES Classic nicht nützen/erleben können, sind diejenigen, die mit dem Hineinstecken der Cartridges /Steckmodule in die Originalkonsole zusammenhängen. Aber um sich an diesen zu erfreuen, können Sie sich jederzeit das folgende Video von 1bit ansehen, das den Titel “Fade In Fading Dreamland” trägt. Es ist eine Sammlung tatsächlicher Glitches, die er auf seiner NES erlebte und Anfang des Jahrtausends aufnahm.
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