Josienne Clarke and Ben Walker: Overnight (Rough Trade)
Josienne Clarke und Ben Walker haben sich auf Melancholie spezialisiert, und auch der Wechsel zu einer neuen Plattenfirma hat daran nichts geändert.Sie wechseln auf ihrem aktuellen Album von einem Stil zum anderen, doch es dominieren Songs über die Dämmerung, die Nacht und den Sonnenaufgang und die Atmosphäre bleibt immer dieselbe, während sie von elisabethanischen Balladen zu Country, Jazz und 60-er-Jahre-Pop hüpfen.
Clarke ist eine fesselnde Sängerin, die, was Phrasierung und Texte anbelangt, deutlich von Sandy Denny beeinflusst ist, und sie wird von Walkers feinem Gitarrenspiel und dem sparsamen Einsatz von Streichern, Klavier und Bläsern erstklassig begleitet. Die besten Songs sind die direktesten und intimsten. „Something Familiar“ ist ein ruhig intensiver Song mit Country-Einschlag, der gut gegen eine starke Bearbeitung von Gillian Welchs „Dark Turn of Mind“ bestehen kann. An anderer stelle schafft das Duo mühelos den Übergang von einer langsamen, nachdenklichen Ballade zum Late-Night-Jazz oder von langsamen, klimpernden Gitarren zu lässigem Lounge Pop. Ein wirklich exquisites Album.
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