Nikki Lane: Highway Queen (New West)
„Seven hundred thousand rednecks – that’s what it takes to get to the top”, schreit die aus North Carolina stammende Sängerin Nikki Lane, die jetzt in Nashville lebt, nachdem sie genau berechnet hat, wo sie sein möchte. Sie arbeitete mit verschiedenen Produzenten zusammen, darunter Dan Auerbach von den Black Keys, doch auf ihrem dritten Album übernimmt sie selbst vermehrt die Kontrolle, unterstützt von ihrem Freund Jonathan Tyler. Entstanden ist eine ausgelassene Sammlung mitreißender “outlaw country” Songs. Lanes feuriger, an Loretta Lynn und Emmylou Harris erinnernder Gesang verkündet Geschichten vom Leben auf Tournee, Kleinstadt-Tratsch und „female empowerment“. Sie singt frech davon, dass sie in jeder Stadt Herzen bricht, doch „Send the Sun“ spielt auf die deprimierenden Momente an, die das Führen einer Beziehung via Telefon mit sich bringt. Das wunderschöne, an Pedal-Steel-Gitarren reiche „Forever Lasts Forever“ trauert einer gescheiterten Ehe nach. Die hier versammelten Songs ergeben ein überzeugend persönliches, aber dennoch universelles Portrait. Dass postmoderner Glanz durch einen traditionelleren Sound ersetzt wurde, könnte helfen, die Unterstützung von Country-Radiostationen zu erhalten, die Lane benötigt, um sich in einem überlaufenen Genre durchzusetzen und den großen Durchbruch zu schaffen. Aber selbst wenn das nicht klappen sollte, gilt: “There ain’t no one gonna make me stop.”
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