Ich kauerte mich unter der Treppe zusammen und konnte den Regen draußen auf den Boden und das Dach prasseln hören, während mein Herz so heftig schlug, dass ich meinte, es müsse mir aus der Brust springen. Es war im Funkturm fast völlig finster, und irgendeine andere Person befand sich in meiner Nähe. Ich wusste, dass ich nur eine einzige Chance hatte. Nachdem ich meine Falle ausgelegt hatte, konnte ich nur noch warten, meine treue Bratpfanne in der Hand.
Diese Geschichte, zu der ich gleich zurückkehren werde, fasst meine bisherige Erfahrung mit Playerunknown’s Battlegrounds (das von den Machern PLAYERUNKNOWN’S BATTLEGROUNDS geschrieben wird, weil nichts einen beschissenen Spieltitel besser macht, als ihn den Leuten in die Augen zu schreien) sehr gut zusammen. Es ist ein „battle royale“ Spiel im Stil von H1Z1: King of the Kill, womit ich sagen möchte, dass es strukturell fast dasselbe Spiel ist. Allen, die dieses immer größer und wichtiger werdende Unter-Genre nicht verfolgt haben, sei gesagt, dass es im Grunde Survival mit PvP-Schwerpunkt ist.... ohne die Survival-Elemente. Sie landen mit dem Fallschirm auf einer riesigen Karte, finden Waffen, die in Gebäuden und an anderen Orten herumliegen und machen mit ihnen Jagd auf andere Spieler. Wenn Sie einmal sterben, ist es für Sie vorbei. Ihr Ziel besteht darin, der letzte Überlebende zu sein. Von 100 Spielern. Das wird Ihnen nur sehr selten gelingen. Viel Glück.
Also wo waren wir... ah ja, meine Geschichte. Sie begann damit, dass ich mich für die Dauer eines Matches entschied, von meinem generell methodischen Spielstil (mit dem Fallschirm an einem Ort landen, den andere Spieler wahrscheinlich nicht aufsuchen werden, mich bis an die Zähne bewaffnen, vorsichtig zum Haupt-Spielgebiet schleichen, sofort von einem anderen Spieler erschossen werden, der noch methodischer vorgeht und besser bewaffnet ist als ich, im realen Leben wütend die Faust gen Himmel recken, vom Blitz erschlagen werden) abzugehen und von Anfang an in bester Rambo-Manier einen Gegner nach dem anderen auszuschalten. Einer der coolen Aspekte von PUBG (und einer der wesentlichen Unterschiede zu H1z1) ist, dass man an Bord eines Flugzeugs in Spielgebiet gelangt und entscheiden kann, wo auf der Karte man abspringt. Diese zusätzliche Strategieoption macht das Spielerlebnis interessanter und authentischer.
Ich sah, dass einige Leute mit ihren Fallschirmen einen Funkturm (radio tower) erreichen wollten, und entschloss mich, ihnen zu folgen. Und zwar auf Schritt und Tritt. Ich klebte an einem Typen wie Kaugummi an der Schuhsohle. Doch als wir uns dem Boden näherten, gelang es ihm, auf einem Balkon ihm zweiten Stock zu landen, während ich gleich vor dem Turm im Gras landete. Da er aufgrund des höheren Landepunkts mir gegenüber im Vorteil war und wohl innerhalb von Sekunden eine Waffe finden würde, lief ich hinein. Ich hatte, wie ich meinte, nicht viel Zeit, weshalb ich im Dunkeln nach irgendetwas suchte, womit ich mich verteidigen konnte.
Ich fand eine Bratpfanne. „Großartig“, dachte ich mir. „Einfach großartig.“
Die Pfanne musste reichen. Ich überlegte, ob ich die Treppe hinaufstürmen sollte, aber das wäre nur zum Vorteil meines Feindes. Stattdessen quetschte ich mich in die Nische unter der Treppe und wartete. Ich konnte hören, wie er oben herumging, aber ich konnte nicht ausmachen, ob er sich mir näherte oder nicht. Da bemerkte ich, dass mitten im Raum ein Gewehr auf dem Boden lag. Zunächst wollte ich hinlaufen und sie aufheben, aber dann traf eine leichte Böe die Windmühle in meinem Kopf und ich heckte einen Plan aus. Ich würde das Gewehr als Köder liegenlassen und dann von hinten an den Typen heranschleichen, während er versucht, es aufzuheben, und ihm mit meiner Bratpfanne auf den Kopf schlagen. Der Plan war deppensicher!
Ich ballte die Fäuste und biss die Zähne zusammen. Ich beobachtete. Ich wartete. Sekunden schienen ewig zu dauern. Der Moment war wirklich beängstigend, viel beängstigender als die Begegnungen mit Gegnern in den meisten Shooters. Einer von uns würde diesen Turm verlassen, während der andere aus dem Spiel sein würde, ehe es richtig begann.
Endlich kam er die Treppe herunter. Er sah mich nicht! Mein Plan funktionierte. Er machte einen Schritt in Richtung Gewehr und ich stürzte mich mit kaltem (Bratpfannen) Stahl auf ihn. Ein Schlag, ein zweiter... ein dritter? Vielleicht? Die Angriffsanimationen waren ziemlich ungeschickt getimt. Es war schwer zu erkennen, ob meine Schläge wirklich trafen. Dann versuchte er, die Treppe hochzulaufen, und mein Charakter blieb am Treppengeländer hängen. Deshalb gelang es ihm, ein paar Mal auf mich zu schießen, und ich starb.
Nichts davon fühlte sich gut an. Battle-Royale-Spiele sind berüchtigt dafür, viel unpräziser und nachlässiger gemacht zu sein als die meisten modernen Shooter. PUBG wirkt zwar besser und präziser als zum Beispiel H1Z1, doch die Bewegungen sind noch immer irgendwie unbehaglich und schwer auszurechnen. Dazu kommt noch, dass das Spiel in Early Access und seine Performance bestenfalls unvorhersehbar ist. Meine Framerate schwankte sehr stark, was zur Folge hatte, dass ich nicht zuverlässig zielen und meine Schüsse nur schwer timen konnte.
Der Blick aus meiner Hütte in der Wildnis.
In anderen Matches probierte ich andere Strategien aus, typischerweise mit Schusswaffen anstatt von Bratpfannen. Ich versteckte mich auf Dächern und erschoss Leute mit Scharfschützengewehren, die ich modifizierte (ein weiteres taktisches Element, das H1Z1 nicht bietet). Ich versuchte (wenig erfolgreich), mich durch dicht bevölkerte Gebiete zu ballern, und ich versuchte, in einer abgelegenen, aber gemütlichen Hütte in der Wildnis auszuharren, bis die anderen Spieler einander getötet hatten, doch leider schlich sich jemand an und erschoss mich, während ich bequem in meinem Lehnstuhl döste, als noch rund 30 Spieler übrig waren. Manche meiner Strategien waren erfolgreicher als andere. Es gelang mir sogar, einige Typen zu töten!
Doch der Moment, der mir in Erinnerung bleibt, ist definitiv der Showdown mit der Bratpfanne. Er war spannend und beängstigend, wurde aber durch das wenig befriedigende Ende entwertet, das PUBGs noch unfertigem Zustand und der generellen Unzuverlässigkeit des Genres zu verdanken ist. Ich werde es an diesem Wochenende noch ein bisschen spielen, aber ernsthaft werde ich mich diesem Spiel erst widmen, wenn es etwas mehr Zeit im Ofen verbracht hat.
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