Mittelmäßiges Comeback der sanftesten aller Nu-Metallers
Incubus: 8 (Universal)
Mit ihrem spiritistisch angehauchten Strandgammler-Auftreten und der Vorliebe für sanfte Refrains waren die aus Kalifornien stammenden Rocker Incubus immer ein Sonderfall in der Nu-Metal-Szene, da sie nie wie Leute wirkten, die gerne Dinge kaputtmachen, sondern eher wie zuvorkommende Personen, die einige wenige Gegenstände vorsichtig neu arrangieren, ehe sie sich zurückziehen, um Oolong-Tee zu trinken und in gemütlicher Runde zu plaudern. Das achte Album von Brandon Boyd und seinen Jungs setzt eine Entwicklung weg von den Breakdowns und dem Scratching ihrer frühen Jahre hin zu stadiontauglichem modernem Rock im Stil von zum Beispiel Train fort. Tatsächlich ist bei einigen der hier gebotenen großen Balladen sogar ein Hauch des Sheeran zu erkennen. Die Band macht bessere Figur, wenn sie sich auf den Enthusiasmus der Heranwachsenden, der sie in der Vergangenheit auszeichnete, besinnen: „No Fun“, der erste Song des neuen Albums, erfreut mit einem ausgelassen knackigen Riff, der auch perfekt auf Make Yourself, das Highlight ihrer bisherigen Karriere, gepasst hätte, während „Nimble Bastard“ (vom schrecklichen Titel abgesehen) ein ordentliches Stück treibender Alt-Rock ist und an Kerbdog oder Rival Schools erinnert. Mit mehr Material im Stil der beiden eben genannten Songs wäre 8 nicht so zweitklassig geworden.
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