SteelSeries: eine Legende in der Hardware-Welt. Sein Ruf wird nur übertroffen von seinen eigenen neuen Produkten, die einander auf dem Weg zum Gipfel des Peripheriegeräte-Berges verdrängen. Das Unternehmen bringt nicht 100.000e Produkte pro Jahr auf den Markt wie zum Beispiel Logitech, es ist aber auch keines der ganz auf Nischen spezialisierten Designhäuser wie Mionix oder BenQ Zowie, sondern eine vorzügliche Mischung aus diesen beiden Extremen. Und diese Balance sagt viel aus. Mit einem Vermächtnis, das die für rechts- wie Linkshänder geeignete Sensei Gaming Maus ebenso umfasst wie das HV3 Lineup von Kopfhörern und sogar die erste Rival, hat SteelSeries sich einen dauernden Platz im Herzen vieler PC-Gamer erobert, die diese kleinen zusätzlichen Eingabemethoden zu schätzen wissen, die sie auf ihren geschätzten System verwenden.
Abgesehen davon scheint die Entwicklung der Mäuse zum Stillstand gekommen zu sein, zumindest was Innovationen anbelangt. Die optischen Sensoren mit hohen DPI (dotsper inch) sind mittlerweile perfektioniert, die RGB-Beleuchtung wurde gemeistert und es gibt eine Vielzahl von Mäusen in allen möglichen Formen, Größen und mit den unterschiedlichsten Kombinationen von zusätzlichen Buttons, weshalb kaum zu erahnen ist, welche Richtung der Nager mit der spitzen Nase nun einschlagen wird. Nun, das ist zumindest das, was ich dachte, bis in den letzten Monaten zwei Mäuse mein Interesse weckten: Mionix' Naos QG, die den Herzschlag überwacht, und SteelSeries’ extravagantes Flaggschiff, die Rival 700. Letztere Maus wurde bereits vor einigen Monaten diversen Testern geschenkt, doch da SteelSeries Bedenken hatte, dass die geflochtenen/umsponnenen Kabel zu „griffig“ sein könnten, wurde die Maus noch einmal gründlich überarbeitet – ja, man nahm sich mehrere Monate Zeit, um das Kabel neu zu gestalten. Bei SteelSeries nimmt man Mäuse sehr ernst.
Nun sitzt das mythische Biest also endlich vor mir. Die SteelSeries Rival 700. Ich halte normalerweise nichts davon, vom „unboxing“ zu berichten, aber im Fall der Rival ist es ein besonderes Erlebnis. Sie erhalten eine kleine rechteckige Schachtel, die diagonal gespalten ist. Wenn Sie sie am Scharnier öffnen, sehen Sie zunächst nur die Maus selbst und eine noch kleinere Kartonschachtel. Es wäre verständlich und verzeihlich, würden Sie in diesem Moment meinen, die Rival 700 wäre eine drahtlose Maus – erst wenn man ein bisschen tiefer gräbt, versteht man, was Sache ist. Kurz gesagt, die Wahl des Kabels bleibt dem Konsumenten überlassen. Sie erhalten nämlich ein 180 cm langes mit Geflecht umwickeltes Kabel, ein 180 cm langes mit Plastik ummanteltes Kabel und ein 90 cm langes mit Plastik ummanteltes Kabel. Noch dazu können Sie die Abdeckung des hinteren Teils der Oberseite der Maus durch eine glänzend schwatze oder eine weiche Variante mit Schweißschutz ersetzen ($15 für ein Päckchen).
Und dann ist da natürlich der Sensor. Von Haus aus verfügt die Rival 700 über einen optischen PixArt 3360, der über eine Empfindlichkeit von bis zu 16.000 dpi verfügt, falls Sie dies benötigen, ohne jede Hardware-Beschleunigung. Falls Sie jedoch optische Sensoren nicht mögen, können Sie sich für $25 das PixArt 9800 Lasermodul zulegen. Sie müssen nur die vier Kreuzschlitzschrauben an der Unterseite lösen und den neuen Sensor hineinstecken, um loslegen zu können.
Neben der Customization gibt es noch einige kleine Extras, die die Rival 700 aus der Masse herausstechen lassen. Sie können auf dem Bild oben den OLED Schirm nicht ganz sehen, aber er ermöglicht Ihnen, kleine GIFs oder Bilder an der Seite der Maus anzeigen zu lassen und dazu auch noch Mitteilungen aus dem Spiel (in-game notifications) — zugegeben, nicht besonders nützlich, da Sie auf das Geschehen auf dem Bildschirm blicken sollten. Doch am beeindruckendsten ist die Einbeziehung von „rumble feedback“ (Vibrieren) — Sie können jedem der sieben Button dieses fühlbare Feedback zuweisen, und zwar auf verschiedene Weisen. Für die beiden Haupttasten ist das nicht sonderlich sinnvoll, aber ein spürbares Feedback von den Buttons/Tasten, die Sie drücken, zu erhalten, hilft dabei, Ihr Gehirn darauf zu trainieren, Buttons zu benützen, die Sie sonst verwirren würden, so dass dies eine nette und überraschend brauchbare Ergänzung ist. Die Vibrationen selbst sind extrem präzise und verursachen keine Unruhe bei der Positionierung der Maus (sie bleibt also trotz vibrierender Buttons völlig reglos). Ich verknüpfte dieses Feature mit einem meiner „focus buttons“ in Sniper Elite V3 und hatte keinerlei Schwierigkeiten, Ziele mit der gewohnten Präzision und Schnelligkeit zu treffen.
Fazit: Die SteelSeries Rival 700 ist eine exzellent getunte, vielseitig anpassbare (customization) Gaming-Maus, die wohl das Beste ist, was man derzeit bekommen kann, ohne sich dumm und dämlich zu bezahlen. Sie bietet absolut alle Features, die man heutzutage von einer Top-Gaming-Maus erwartet. Allerdings kostet sie €100 (empfohlener Verkaufspreis), was am oberen Ende für einen „pixel-pointer“ ist, aber sie ist diesen Preis meiner Meinung nach allemal wert.
Spezifikationen:
Sensor: Optisch
Sensitivity/Empfindlichkeit: 100-16,000 DPI
Sensor Modell: PixArt Technologies PMW3360
Polling Rate: 125Hz, 250Hz, 500Hz, 1,000Hz
Programmierbare Buttons: 7
LEDs: Two-zone—16.8 Millionen Farben
Kabellänge: 3ft und 6ft (90cm und 180cm)
Gewicht: 4.8oz (136 Gramm)
Preis: $80/€100
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