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Goldie: The Journey Man (Albumkritik)

 

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Goldie: The Journey Man (Cooking Vinyl)

 

 

Goldie war immer überlebensgroß, und seine riesige Ambition führte Jungle und Drum and Bass aus ihrem Underground-Dasein und machte sie zu Musik, die ganze Stadtlandschaften in epischem Widscreen skizzieren kann. Diese Ambition ist auf diesem neuen, 100 Minuten langen Soloalbum, seinem ersten seit neun Jahren, ungetrübt. Neben gepflegtem Junglismus sind hier auch Trip-Hop, Lounge Jazz mit reichlich Klavier, rastloser, an Pharrell erinnernder Funk in der Form von „Castawasy“ und sogar angenehm improvisierter balearischer Soft Rock („Tu Viens Avec Moi?“) zu hören.

 

Aber wie die Laufzeit erkennen lässt, ist Goldies Schwäche, dass er nicht immer in der Lage ist, seine Ambition zu zügeln, und da die nur routinierte Produktion nicht hilfreich ist, findet sich hier einiges an langweiligem Material. Der Tiefpunkt wird mit „Redemption“ erreicht, das so ist, als würde man 18 lange Minuten auf einem Loading Screen von Pro Evo feststecken. Die Sänger sind allesamt bei guter Stimme, wobei vor allem der an Sampha, aber auch ein wenig an Prince erinnernde Tyler Lee Daly eine großartige Entdeckung ist, doch ihnen allen wird erlaubt, in sehr vage Melodien abzugleiten. Selbst Drum and Bass Tracks wie „Prism“, die treibend sind und auf bewundernswerte Weise Altes mit Modernem verbinden, lassen das Risiko und die psychische Disharmonie der besten Nummern des Genres vermissen.

 

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