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Japanese Breakfast: Soft Sounds (Albumkritik)

 

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Japanese Breakfast: Soft Sounds (Dead Oceans)

 

 

Psychopomp, das 2016 erschienene Debütalbum der koreanisch-amerikanischen Künstlerin Michelle Zauner als Japanese Breakfast, war eine emotionale Reaktion auf den Tod ihrer Mutter, die einem Krebsleiden erlag. Das Nachfolgewerk zeigt, dass die Sängerin den Prozess der Heilung begonnen hat. Die riesige Klangpalette spiegelt womöglich die Art und Weise wider, wie ein niederschmetternder Verlust die Sinne schärfen kann. Zischende Electro-Klänge, verschwommener Shoegaze, Funk-Basslinien, Electronice und sogar ein Saxophonsolo, das direkt aus einem Popsong der 80er stammen könnte, verschmelzen zu einem bittersüßen, fröhlich-traurigen Soundtrack.

 

“Where are you?” schreit sie an einer Stelle; “I never realised how much you were holding back”, an einer anderen. Obwohl es über weite Strecken traumartig und existentialistisch ist, schwingt sich das Album mit seinen glänzenden Popsongs zu unerwarteten Höhen auf. Das widerhallende Klimpern des Titeltracks erinnert ein wenig an John Lennons transzendenten „#9 Dream“. „The Body Is a Blade“ könnte ein leicht benebelter Songs von den Sundays sein. Das akustische, sinnliche „This House“ erfreut mit schmerzlicher Sehnsucht einer romantischeren Art. Das überragende „Boyish“ könnte eine imaginäre Phil-Spector-Produktion von Lykke Li sein – Pop mit großer Stimme, aber melancholischer Seele.

 

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