Mercy ist nun eine Walküre und lässt sich von niemandem etwas gefallen.
Vor kurzem enthüllte Blizzard eine überraschende Überarbeitung von Overwatchs eindeutigster Heilerin. Besonders bemerkenswert ist, dass ihre viel zu starke ultimative Fähigkeit, mit der sie ihr ganzes Team wiederbeleben konnte, durch „Valkyrie“ ersetzt wurde, eine Ult, die ihr ermöglicht, mit einem riesigen Clip von super-starken Kugeln herumzufliegen; außerdem verfügt sie nun über sehr starke Strahlen, mit denen sie ihre Teamkameraden heilen und den Schaden vergrößern kann, denn diese Feinde zufügen. Ihre Wiederbelebungsfähigkeit ist nun eine sekundäre Fähigkeit, die nur mehr auf ein Ziel angewandt werden kann und mit einer Wartezeit(cooldown) versehen ist. Im Grunde ist also „Helden sterben nie“ nach wie vor ein passender Slogan, nur dass ihre diesbezügliche Fähigkeit das Spiel nicht mehr ganz so stark beeinflusst.
Nachdem Blizzard diese Überarbeitung angekündigt hatte, waren viele Spieler besorgt, dass das Overwatch Team Mercy das Herz herausgerissen haben könnte, weil eine der aufregendsten Ults im Spiel entfernt und Mercy in eine Art hoch fliegende Sturmwolke von DPS verwandelt wurde. Doch diese Befürchtung ist unbegründet, zumindest meiner Meinung nach. Ich habe in Overwatchs PC Public Test Realm bereits einige Matches als Nu-Mercy gespielt, was noch nicht reicht, mich an die Änderungen zu gewöhnen, aber ich kann schon sagen, dass sie mir durchaus gefallen.
Der Einsatz von Mercys alter ultimativer Fähigkeit war ein absoluter Macht-Trip. Die Befriedigung, die es mit sich brachte, aus dem Nichts aufzutauchen, „heroes never die” zu rufen und das eigene Team zu retten, war eben so groß wie die Freude angesichts der Frustration des anderen Teams, dessen harte Arbeit in einem Augenblick zunichte gemacht wurde. Das führte auch immer wieder zu Stillstand in Kämpfen und kaum zu knackenden Verteidigungsstellungen rund um wichtige Punkte, was nicht gerade spannend war. Außerdem ermunterte es Mercy Spieler dazu, sich an schwer erreichbaren Stellen zu verstecken, anstatt herumzuflitzen und ihrem Team zu helfen. Die Ult war das, was Mercys Charakter ausmachte, und sie war eine lose Schraube im Design des Spiels.
Die Wiederbelebung (ressurrect) in eine gewöhnliche Fähigkeit zu verwandeln, ist aus mehreren Gründen gut. Zunächst einmal gib es keine plötzlich aus dem Nichts kommenden Ults mehr, die den Kampfverlauf auf den Kopf stellen. Außerdem muss Mercy nun relativ nahe an einen einzelnen Verbündeten herankommen, um ihn wiederbeleben zu können, was bedeutet, dass man mobiler und aktiver sein und immer auf die eigene Position achten muss, wenn man Mercy spielt. Der Nachteil ist, dass man extrem verwundbar ist, während man einen Kameraden wiederbelebt. Bis jetzt habe ich leider noch keine Mitspieler gefunden, die mich halbwegs gut schützen. Die Kommunikation im Team wird sehr wichtig sein, sobald Nu-Mercy allgemein spielbar ist.
Valkyrie, Mercys neue ultimative Fähigkeit, verwandelt sie in eine leuchtende Gottheit, die schneller und stärker ist und fliegen kann. Es wird heftig über ihr offensives Potenzial in diesem Zustand diskutiert, aber meiner Erfahrung nach kann sie von einer D.Va ziemlich schnell ausgeschaltet werden; dafür ist ihre Fähigkeit, mehrere Teamkameraden zugleich zu heilen oder den Schaden, den sie verursachen, zu erhöhen, sehr wirkungsvoll. Es ist allerdings sehr verlockend, die eigenen Teamkameraden im Stich zu lassen und zur reinen Battle Mercy zu werden, während Valkyrie aktiv ist. Das könnte zu einem Problem werden, wenn sie allgemein spielbar ist und man mit Leuten spielt, auf die man sich nicht hundertprozentig verlassen kann.
Ich halte viele der Veränderungen, die in letzter Zeit an Overwatch Charakteren vorgenommen wurden, für ziemlich fragwürdig – Roadhog ist die reinste Farce und ich bin mir nicht sicher, ob mir die Richtung zusagt, in die sich D.Va entwickelt -, aber diese Änderungen an Mercy sehen vielversprechend aus. Vermutlich ist sie jetzt ein bisschen zu stark, aber deshalb wurde die Nu-Mercy von Blizzard auch erst im PTR freigegeben.
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