Amadou and Mariam: La Confusion (Because Music)
Vor mittlerweile 12 Jahren wurden Amadou and Mariam über Nacht berühmt, was vor allem Manu Chaos Mitarbeit als Produzent am Bestseller Dimanche à Bamako zu verdanken war. Die blinden Künstler aus Mali spielten in der Folge auf Rock-Festivals und gaben eine Vorstellung für Barack Obama, aber leider kamen sie bis heute nie mehr so ganz an die Frische und Ausgelassenheit jenes meisterhaften Albums heran. Nun erfreuen sie uns mit ihrem ersten kompletten Album mit neuen Songs seit fünf Jahren; es wird von Beiträgen des französischen Produzenten Adrien Durand dominiert. La Confusion überzeugt mit kraftvollem Gesang der beiden Musiker, aber leider bleibt einiges von der Kraft und ihrem Elan aufgrund des allzu starken Einsatzes von Keyboards und elektronischen Klängen auf der Strecke, wobei besonders traurig ist, dass Amadous Gitarrenspiel viel zu wenig Platz eingeräumt wird. Das Album ist phasenweise beeindruckend: der treibende, funkige Anfang von „Diarra“ und der bluesige Start von „Massah Allah“ sind wirklich erstklassig, aber beide lassen dann deutlich nach und werden vorhersehbar und belanglos. Ich bin mir sicher, dass das neue Material live dargeboten viel aufregender sein wird.
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