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Jon Boden: Afterglow (Albumkritik)

 

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Jon Boden: Afterglow (Hudson Records)

 

 

Auf dem Cover von Afterglow ist Jon Boden ein mit einer Kutte bekleideter Filmstar im Matrix Stil, der die brennende Stadt vor ihm betrachtet, und präsentiert sich so als der ambitionierte, Genregrenzen sprengende Folkkünstler, der er schon immer gewesen ist. Dies ist sein zweites Soloalbum (nach dem 2009 erschienenen Songs from the Floodplain) über eine post-apokalyptische Welt. Diesmal versucht er, in völlig zerstörten Straßen unter einem Kerosin-Himmel eine verschwundene Geliebte wiederzufinden. Doch die Sturm-und-Drang-Texte finden in der Musik einen seltsamen Partner, denn diese suhlt sich über weite Strecken in einer glänzenden, liebeskranken Waterboys-artigen Klangwelt. Dies verwässert die Dringlichkeit, der die Story wirklich bedarf; nur die fast stümperhaften, wilden Gitarren in „Burning Streets“ und der exzellente vorletzte Track „Yellow Lights“ mit seinen düsteren, tiefen Streichern bieten das. Über das ganze Album hinweg verwendet Boden ähnliche Bilder und Phrasen, weshalb die Erzählung sich wie ein Strudel im Kreis zu drehen scheint, anstatt zügig voranzuschreiten. Man kann die großen Träume von Afterglow nicht verneinen, doch über weite Strecken wirkt es schläfrig, nicht eindringlich und wuchtig.

 

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