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John Maus: Screen Memories (Albumkritik)

 

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John Maus: Screen Memories (Domino)

 

 

Es wäre verzeihlich, wenn Sie meinen, Screen Memories, das vierte Album des experimentellen Synthpop-Künstlers John Maus, würde eher langweilig werden. Es wurde sechs Jahre hinweg aufgenommen, in denen sein Schöpfer vor allem damit beschäftigt war, einen PhD in Politikwissenschaft zu erwerben und Ausrüstung für ein ganzes Studio von Hand zu bauen. Der Nachfolger von We Must Become Pitiless Censors of Ourselves ist eine Abhandlung darüber, was Maus als “the apocalyptic moment … the absurd faith that everything that is uncounted will be counted” beschreibt. Doch wenn man sich von langatmigen Statements und unheilvollen Thematik nicht abschrecken lässt, entdeckt man, dass Screen Memories ein überraschend heiteres Hörvergnügen ist, das über einen ansteckend ätzenden Sinn für Unfug verfügt. „Touchdown“ und „Pets“ (Textbeispiel: “All your pets are gonna die”) tänzeln entlang derselben Linie zwischen Potpourri und Parodie wie das Werk des langjährigen Maus-Mitstreiters Ariel Pink, wobei jedoch wichtig ist, darauf hinzuweisen, dass die selbstkritische Masche dem Gespür für Melodie nie in die Quere kommt, während die nachdenklicheren Momente des Albums durch echte Verletzlichkeit gekennzeichnet sind, was in den düsteren Synthesizer-Arpeggios von „The Combine“, dem ersten Track von Screen Memories, besonders deutlich zum Ausdruck kommt.

 

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