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Marlon Williams: Make Way for Love (Albumkritik)

 

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Marlon Williams: Make Way for Love (Dead Oceans)

 

 

Auf dem Papier ist Marlon Williams ein gefeierter Country-Sänger aus Lyttelton, Neuseeland, der sein zweites Album veröffentlicht. Make Way for Love “zeichnet sich zwar durch ein traditionelles, liebeskrankes Feeling aus, doch „country” war nie die ganze Geschichte. Williams’stark auf die Wurzeln des Genres bedachtes, einfach nach ihm selbst benanntes Debüt aus dem Jahre 2015 hatte einen eigenartigen, fast barocken Unterton - sehen Sie sich nur an, wie er in dem Video für „Strange Things“ von diesem Album Aldous Harding Früchte in Konservendosen überreicht. Auf Make Way for Love lässt Williams nun seinen inneren Schnulzensänger von der Leine, wobei er vom Produzenten Noah Georgeson (Joanna Newsom) unterstützt wird. Er erinnert an Roy Orbison oder Richard Hawley, doch auf Tracks wie „Beautiful Dress“ und „The Fire of Love“ besticht Williams mit einem großartigen, flatternden, „gender-fluid“ Falsett im Stil von Anohni oder Perfume Genius.

 

Party Boy“ hingegen ist eine Testosteron-Injektion voller Tempo und Bedrohlichkeit. De heftigen Aufschwünge und Ruhephasen dieses wunderbaren, trübseligen Albums drehen sich allesamt um ein einschneidendes Ereignis: das Ende der Beziehung zwischen Williams und Harding (die selbst ein außergewöhnliches Talent ist). Faszinierenderweise kam Harding ins Studio, um auf dem zerbrechlichen, vernichtenden „Nobody Gets What They Want Anymore“ mit ihm im Duett zu singen. In der Coda dieses herausragenden Songs klagt Williams: “What am I gonna do when you’re in trouble / And you don’t call out for me?”

 

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