Das Neueste

The Magic Gang: The Magic Gang (Albumkritik)

 

magic gang band 01

 

The Magic Gang: The Magic Gang (Warner Bros/YALA!))

 

 

Das letzte Mal nahmen Major-Labels liebenswerte, klimpernde Indie-Bands unter Vertrag, nachdem Creation Records aufgelöst worden war und Columbia Records versuchte, den mit Britpop in Zusammenhang stehenden Erfolg von Teenage Fanclub zu leicht verdientem Geld zu machen.

 

Spoiler-Warnung: Es funktionierte nicht und die beiden Parteien trennten sich in aller Freundschaft.

 

Das macht das Debütalbum von The Magic Gang noch überraschender. Zu einer Zeit, da Gitarrenbands aus der Mode sind, ist es eine angenehme Überraschung, dass Warner Bros eine unter Vertrag nimmt, die keine Ecken und Kanten hat und auf jenes Rock-Gehabe verzichtet, das A&Rs begeistert, die noch reichlich Budget zu verpulvern haben.

 

The Magic Gang sind ein Quartett aus Brighton, das allem Anschein nach mit Norman Blakes oben erwähnter Gruppe, Weezer, The Beach Boys, The Beatles und dem vor kurzem aufgelösten Londoner Duo Ultimate Painting aufgewachsen ist. Ihre Songs sausen träge dahin, wobei ihr Gitarrenspiel technisch gekonnt genug ist, um nicht in ermüdendes Slackerdom abzugleiten, und werden vom Gespür der Band für Texturen mit Leben erfüllt; Verzerrer werden mit Bedacht eingesetzt und Soli entfalten sich mit der mühelosen Anmut eines Skateboarders, der an einem Geländer entlanggleitet. Offene Akkorde ertönen voller Optimismus; ihre an Hooks reichen Refrains sind so unauslöschlich wie eine Neonreklame, die am Ende des Piers in den Nachthimmel leuchtet.

 

Das Beste an ihrem einfach nach der Band selbst benannten Debüt sind wohl die vierstimmigen Harmonien: ein zusammengewürfelter Chor voller Persönlichkeit. Sie bieten mehrere zärtliche Hohelieder auf auf Mädchen - „Oh Saki“, „Jasmine“ und das beruhigende „Caroline“, in dem ihr heiteres Bestehen darauf, dass es ihr gut gehen wird, genau das Zeug ist, aus dem sofortige Genesungen gemacht sind.

 

Mädchen scheinen überhaupt das primäre Thema dieses Albums zu sein, da die Band kollektiv versucht, eine Beziehung zu verstehen, die aus der Bahn läuft. “I realise that we’ll survive together / ’Cause you and I could compromise for ever”, singen Sie auf „All This Way. I’ll Show You“, einer von mehreren gewinnend wirren Piano-Balladen, die Jon Brion einiges verdanken; die genannte wartet mit Zeilen auf, die so geschickt sind wie jeder musikalische Laufpass von Taylor Swift: “We’ll pretend I never ever met you – though I met you.” Während die Liebe vergeht, wird ihr Harmoniegesang leicht hysterisch, fast verzweifelt, was einem ansonsten außergewöhnlich entspannten und charmanten Debüt eine willkommene menschliche Note verleiht.

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Spass und Spiele Designed by Templateism.com Copyright © 2016 |

2013 - 2016 Spass und Spiele. Designbilder von Bim. Powered by Blogger.