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77: 78: Jellies (Albumkritik)

 

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77: 78: Jellies (Heavenly)

 

 

Hätten Aaron Fletcher und Tim Parkin Kontrolle über das Wetter, hätten sie ihr erstes Album als 77: 78 zu keinem besseren Zeitpunkt veröffentlichen können: es ist eine Hitzewelle von einem Album, sonnenverbrannt und leicht delirierend. Etwaige Ähnlichkeiten mit The Bees sind nicht zufällig - Fletcher und Butler zählten zu den Multi-Instrumentalisten der Band von der Isle of Wight und Butler war noch dazu einer ihrer Haupt-Songschreiber. Jellies erweckt denselben Eindruck einer Gruppe,die dem Beat-Pop der 60er hörig ist, aber auch an den losen Fäden zieht, weshalb es sich nicht um eine Hommage handelt, sondern um ein Album, das von Stil zu Stil und durch die Jahrzehnte flitzt, ohne je seine Form zu verlieren.

 

77:78 sind völlig zufrieden damit,einfach und geradlinig zu sein – „Compass Pass“ erinnert mit seinen pumpenden Blechbläsern und abgehackten Gitarren an Dodgy – und man muss nicht lange suchen, um die Freuden zu entdecken, die Jellies bereithält. Man versteht, was all der PR-Papierkram meint, wenn er behauptet, dass dieses Album “the frayed beauty of the Beach Boys Smiley Smile, to the ramshackle dub of King Tubby via the playfulness of early Syd Barrett” umfasst, auch wenn dies das Werk ausgefallener erscheinen lässt, als es ist. Es finden sich aber ungewöhnliche klangliche Nuancen – die Art und Weise, wie die tiefen Harmonien in „Pour It Out“ an Kirchengesang erinnern; die Kombination von Balladenkust der frühen 60er und ausgebleichten psychedelischen Klängen in „ESTWD“ –, die ständig das Interesse wecken. Es ist, als würde man einige Zeit auf einem Flohmarkt verbringen und Dinge entdecken, von denen man nicht wusste, dass man sie haben will, und letztlich mit einem großen Sack voller Sachen nach Hause gehen.

 

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