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Bugzy Malone: B Inspired (Albumkritik)

 

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Bugzy Malone: B Inspired (B Somebody Records)

 

 

Bugzy Malone veröffentlichte bereits fünf Mixtapes und drei EPs, aber dies ist sein Debüt-Studioalbum, was kaum zu glauben ist, denn sein bisheriges Leben liefert bereits genügend Material für einen Filmbiographie. Er wuchs zunächst behütet auf, doch ein gewalttätiger Stiefvater – auch von Missbrauch wird gesprochen – sorgte dafür, dass seine Kindheit immer mehr zur Hölle wurde. Als sich seine Mutter von dem Übeltäter scheiden ließ, rutschte die Familie noch dazu in die Armut ab. Als Jugendlicher kam er wiederholt mit dem Gesetz in Konflikt und landete schließlich im Gefängnis. Wieder in Freiheit wandte er sich dem Grime zu und wurde nicht zuletzt dank seines Manchester-Akzents, auf den er stolz ist, zu einem der erfolgreichsten Stars des Genres und ist immer öfter auf den vordersten Plätzen der Charts zu finden. Angefangen mit dem Titel B Inspired präsentiert sich Malone hier als eine Art Life-Coach: schon zu Beginn sagt er “please believe me, you can beat depression” - und man darf ihm glauben, denn ihm selbst gelang dies auf mehreren Ebenen, von der psychologischen bis hin zur ökonomischen. Wenn man bedenkt, wie weit er sich emporgearbeitet hat, ist seine Versicherung, dass man “live on the street and make it a castle” kann, wie es in der beeindruckenden Garage-Ballade „Ordinary People“ heißt, wirklich inspirierend, was man auch von ihrer Geschichte rund ums Finden einer nördlichen Identität sagen kann - “there was Stone Roses and Oasis, but when they were big we were still babies”.

 

Er ist am besten, wenn er pikante Details seines Kampfes schildert: “I had money buried on a golf course back then, and it never got spent” ist ein ganzer Film noir in einem einzigen Couplet, die häusliche Gewalt wird unverblümt geschildert und beiläufige Anspielungen auf Sportschuhe und Videospiele verleihen dem Ganzen den nötigen realistischen Anstrich. „Die By the Gun“ ist eine Geschichte im Stil von Kendrick Lamar über einen Auftragsmord, der schiefgeht, vorangetrieben von einer sich schlängelnden Flötenmelodie, während „Separation“ eine simple und berührende Geschichte darüber ist, einen Freund zu verlieren, weil man ins Gefängnis muss, in die eine erfrischend alltägliche Schilderung des Drogenhandels eingeflochten ist.

 

Aber Malones Wortspiele funktionieren nicht immer richtig. Er setzt auf simple Reimschemata und Vergleiche, wie man sie von Schuljungen erwarten würde – “The calipers are red like Elmo“ sagt er auf „Submarine“, einer von zwei wollüstigen Oden auf seine Fahrzeuge. Die Gastauftritte sind wenig überraschend - Not3s ist so kühn und leidenschaftlich wie immer, aber Rag’n’Bone Man ist so generisch gefühlvoll wie ein Gospelchor in einem Werbespot für eine Bank, und gar nicht wenige Refrains, etwa jener von „Death Do Us Part“, sind kläglich unterentwickelt. Die Produktion ist ambitioniert abwechslungsreich - zarte Afrobeats auf „Heart“ gehen in „Come Through“ über , einen mit Bläsern aufgepeppten Grime Banger von Swifta Beater über, aber insgesamt ist sie doch zu kosevativ und die Klangpalette zu vertraut, als dass dieses Album zu einem echten britischen Klassiker werden könnte.

 

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