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Karine Polwart’s Scottish Songbook (Albumkritik)


Von Big Country bis zu John Martyn.

Karine Polwart


Karine Polwart’s Scottish Songbook (Hegri)



Die C90-Kassette, die sich auf dem Cover abspult, ist ein passendes Motiv für ein Album, das sowohl eine Hommage an die schottische Popmusik als auch ein persönliches Zeugnis der regierenden Folk-Königin Kaledoniens ist. Nicht dass hier viel Folk geboten würde: die meisten Songs, die Karine Polwart hier interpretiert, entstammen dem Mainstream und wurden von einer Live-Show übernommen, die von der Ausstellung Rip It Up in Edinburgh inspiriert war, die Schottlands unverkennbaren Beitrag zum britischen Pop zelebrierte. Big Countrys „Chance“, um ein Beispiel zu nennen, war ein Hymne, die die Teenagerin Polwart in einer Kleinstadt in Stirlingshire begeisterte und zum Herumhüpfen animierte; dieser Song wurde hier in eine Meditation über häusliche Gewalt und eine im Stich gelassene junge Mutter verwandelt.

Polwart verändert Songs von Künstlern wie Deacon Blue, The Blue Nile und John Martyn auf ähnliche Weise. Strawberry Switchblades „Since Yesterday“ verwandelt sich von Bubblegum-Liebeslied in einen Kommentar über Alzheimer – “I’m scared I’ll have to say/ That a part of you is gone since yesterday” –, während der rockende Song „The Whole of the Moon“ von den Waterboys minimalistisch neu interpretiert wird, mit geschickter Begleitung von Glockenspiel und Klarinette, beigesteuert von einer feinen Band.. Doch welcher Song auch immer, Polwarts Gesang, zurückhaltend statt überschwänglich, bringt darunter liegende Themen von Unverwüstlichkeit und Widerstand zum Vorschein, sodass dies zu einer Sammlung von Popsongs wird, die auch politisch sind.



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