Das Neueste

Feeder: Tallulah (Albumkritik)


Feeder duo


Feeder: Tallulah (Victor Entertainment)



Das Duo Feeder aus Newport wird womöglich für immer nur für einen Song bekannt sein, der nach einem Mann benannt ist, der in eine andere Zeit versetzt wurde: „Buck Rogers“ (auf ihrem Album Echo Park zu finden, das einen starken Science-Fiction-Einschlag hat) schaffte 2001 den Sprung i die Top 5 der britischen Charts. Achtzehn Jahre nach diesem kommerziellen Höhepunkt feiert die Band mit ihrem 10. Album – Titel: Tallulah - ihr 25-jähriges Bestehen. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Grant Nicholas und Taka Hirose selbst ein wenig deplatziert klingen.

Tallulah, das von den beiden als ein „road trip“ durch ihre pan-amerikanischen Einflüsse beschrieben wird, wirkt oft wie eine Reise durch die Gitarrenmusik der Nullerjahre, die vom Zeitgeist vergessen wurde. „Daily Habit“ kommt mit seinen Riffs im Stil von Elastica und seinen banalen Beobachtungen (“sipping coffee, drinking alone / this cafe culture is out of control” singt Frontmann Nicholas) auf den Britpop zurück, während alles an „Fear of Flying“ wie ein Song aus der frühen Phase der Foo Fighters wirkt: die in Phaser getauchte Produktion, der gigantische Gitarrensolo-Höhepunkt, sogar der Titel des Songs.

Der Titeltrack wartet mit grandiosen Synthesizer-Arpeggios im Stil von Muse auf, während „Guillotine“ - eine Ballade mit Glocken, Streichern und pathetischem akustischem Strumming, die auf Hexenjagden in sozialen Medien und Klimakrise-Unbehagen anspielt – ein melancholisches Stück im Stil der Smashing Pumpkins ist. “Here we are again, thinking ’bout the world, what our children will be left”, klagt Nicholas.

Tallulah ist kein Album, das versucht Feeder ins Jahr 2019 zu katapultieren, was etwa durch „Kyoto“ verdeutlicht wird, einen rätselhaften Nu-Metal-Abstecher, der seltsamerweise mit der Zeile “cherry blossom … JAPANESE!” beginnt. Stattdessen besinnen Nicholas und Hirose sich ganz auf ihre Stärken: unverfroren unmoderne Gitarren-Hymnen mit melodischen MOR-Ausschmückungen. “Wake up and feel the shape of love”, fleht Nicholas auf „Kite“, aber dies ist ein Album das Schwierigkeiten hat, sich von Boden zu erheben.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Spass und Spiele Designed by Templateism.com Copyright © 2016 |

2013 - 2016 Spass und Spiele. Designbilder von Bim. Powered by Blogger.