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Twisted Metal - Der Spaß und Spiele Test

 

Die explosive Rückkehr des Kampfes mit Fahrzeugen

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Der Twisted Metal-Reihe gebührt ein prominenter Platz in der Geschichte der PlayStation. In den frühen Jahren der PS1 richtete das erfolgreiche Fahrzeugkampfspiel die Aufmerksamkeit auf eine Konsole, die ihre Identität erst etablieren musste. Nach dem Ausstieg des Schöpfers David Jaffe kam die Serie mit zwei sehr durchschnittlichen, von 989 Studios fabrizierten Titeln ins Straucheln, ehe sie mit dem Hit Twisted Metal: Black wieder Tritt fasste. Nach einer zehnjährigen Auszeit von den Konsolen stellt sich nun die Frage, wie sich die Serie in einer stark veränderten Videospiellandschaft behaupten kann, in der Fahrzeugkampfspiele Mangelware sind.

Was klassisches Twisted Metal-Gameplay anbelangt, ist dies der beste Titel der Serie. Wenn das Spiel einige Fahrzeuge in eine riesige, zerstörbare Umgebung hineinwirft, in der es von Waffen nur so wimmelt, macht das irren Spaß. Die meisten der klassischen Waffen sind wieder mit dabei, wenn auch Entwickler Eat Sleep Play einige Dinge ein wenig veränderte. Jedes Fahrzeug verfügt über zwei Spezialangriffe, ferngesteuerte Bomben können nach vorne abgefeuert werden, neue Waffen wie die Stalker (Verfolger)- und Swarmer (Schwärmer)-Raketen funktionieren mit einem einfachen Auslösemechanismus und können, sofern das Timing stimmt, gewaltigen Schaden verursachen. Fähigkeiten wie Rückwärtsturbo und alternierende Seitenwaffen helfen dabei, die Strategie anzupassen oder zu ändern.

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Die vermutlich angenehmste Gameplay-Änderung ist die Art und Weise, wie die Spieler Energieangriffe einsetzen können. In vorangegangenen Spielen musste man das D-Pad drei oder vier Mal drücken, um sekundäre Fähigkeiten wie Einfrieren, Landminen, Schilde und Rückwärtsfeuer zu aktivieren. Im neuen Spiel genügt ein einziger Druck auf das D-Pad. EMPs feuert man mit einem Druck nach oben ab, für Raketen, die nach hinten fliegen, drückt man nach unten. Diese einfache Veränderung macht das Spielen um einiges einfacher.

Twisted Metal hebt sich die signifikantesten Veränderungen für den Einzelspieler-Story-Modus auf. Frühere Titel warteten typischerweise mit zwölf oder mehr Charakteren auf, mit jeweils eigenen Enden. Dieser neue Titel verzichtet auf diese Herangehensweise und setzt stattdessen auf eine einzige lineare Story, in deren Mittelpunkt Sweet Tooth, Mr. Grim und Doll Face stehen. Jeder dieser Abschnitte folgt der Formel, die in Twisted Metal: Black etabliert wurde: Sie erfahren, was sie dazu motivierte, an Calypsos Turnier teilzunehmen, erhalten dann mitten im Spiel ein Storyupdate und werden schließlich Zeuge des Resultats des ihnen gewährten Wunsches, wenn sie Calypso gegenüberstehen. Diese Geschichten, die in der Form stilisierter Skizzen, in denen sich Live-Action und CG-Elemente vermischen, geschildert werden, sind mitunter geschmacklos, aber eine jede ist interessant und gut produziert. Angesichts ihrer ansprechenden Qualität ist es schade, dass es so wenige erzählerische Perspektiven gibt.

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Der Mangel an Abwechslung unter den Charakteren ist ein wenig enttäuschend, denn im Story-Modus gibt es Momente, in denen Twisted Metal von seinen traditionellen Stärken abweicht. Klassische Deathmatches machen immer Spaß und einige der Bosskämpfe sind großartig, doch die Dinge fangen an, aus dem Ruder zu laufen, wenn das Spiel Rennen mit Kontrollpunkten und nicht-traditionelle Bosskämpfe einfügt. Ein Rennen kann überhaupt nicht gewonnen werden, wenn Sie von einem der vielen Wolkenkratzer stürzen, und zwei sehr schlecht gestaltete, in mehreren Abschnitten ablaufende Bosskämpfe strapazierten meine Geduld über Gebühr.

Zum Glück ist der Multiplayer Twisted Metal in Reinkultur. Die Deathmatch-Modi setzen Sie in eine der vielen riesigen Karten des Spiels, worauf es nicht lange dauert, bis sich alles in eine totale Kriegszone verwandelt. Der Nuke Modus ist chaotisch und unterhaltsam, denn hier geht es darum, den Anführer des gegnerischen Teams zu fangen, durch die Straßen zu schleifen und einem Raketenwerfer zum Opfer zu bringen, woraufhin eine Nuklearrakete auf eine Statue des Feindes abgefeuert wird. Hunted und Last Man Standing machen auch Spaß, kommen aber nicht an den Wahnsinn von Nuke heran. Spieler, die sich über die „Sterben innerhalb von fünf Sekunden nach dem Einstieg ins Spiel“ Erfahrung von Titeln wie Call of Duty ärgern, sollten an den längeren Lebensspannen des Onlinespiels von Twisted Metal Gefallen finden. Shooter-Fans hingegen, die umfangreichen Fortschrittssysteme gewöhnt sind, werden von Twisted Metals minimalistischem Rangsystem enttäuscht sein. Es gibt zwar Erfahrungspunkte, aber damit kann man nur Seitenwaffen, Fahrzeuge und Skins freischalten, die es auch schon im Story-Modus gibt.

Wenn Twisted Metal ganz auf die Traditionen der Serie setzt, bietet es die mit Abstand beste Action, die bisher im Rahmen der Franchise zu erleben war. Wenn es von den gewohnten Pfaden abweicht, ist das Ergebnis eher durchwachsen. Ob Fahrzeugkämpfe anno 2012 die Spieler noch ebenso begeistern kann wie 1995, bleibt abzuwarten, aber wenn alle Zylinder mit voller Kraft arbeiten, ist es das reinste Vergnügen und allen, die Spaß an blindwütiger Zerstörung haben, wärmsten zu empfehlen.

PRO: Riesige Karten; tolle Angriffe; die zerstörbaren Umgebungen sehen toll aus; alles bewegt sich wahnsinnig schnell; der Soundtrack passt perfekt zum Geschehen; die optimierte Steuerung ist nahezu perfekt; Nuke Modus ist ein boshaftes Vergnügen; etliche Extras im Story-Modus.

CONTRA: Zu wenig Abwechslung bei den Charakteren; bei einige Rennen frustrierend schwer; Rennerfolg hängt zumeist einfach davon ab, das schnellste Fahrzeug zu wählen; Multiplayer-Teil nicht gerade umfangreich.

Abschließende Bewertung

Spiel: 7,75

Spaßfaktor: 8,25

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