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Skyrim: Dawnguard - Der Spaß und Spiele Test

 

skyrim dawnguard review 01

Meine Erwartungen an Skyrim: Dawnguard waren sehr hoch.

Wie sollte es auch anders sein? Entwickler Bethesda pries es als „DLC, der wie ein Erweiterungs-Pack wirken wird“ an, also als einen großen Brocken verrückter neuer Inhalte, in den die Rollenspieler Ihre Klauen schlagen können. Und selbstverständlich war Skyrim eines der besten Spiele des vergangenen Jahres. Ich habe mittlerweile sicher schon 150 Stunden in seiner riesigen, mit Geheimnissen angefüllten Welt verbracht und jeden Winkel erforscht.

Deshalb erwartete ich, dass mich Dawnguard überwältigen würde. Ich erwartete mir fantastische neue Umgebungen, verrückte neue Handlungsstränge, ganze neue Städte und jede Menge Kämpfe. Ich erwartete, von dieser ersten Erweiterung umgehauen zu werden.

Das passierte nicht.

Folgendes sollten Sie über Dawnguard, das von Blizzard am Dienstag für die Xbox 360 veröffentlicht wurde (und das im Laufe der nächsten Monate auch für PC und PlayStation 3 erscheinen wird), wissen: Es kommen zwei neue Fraktionen zum Spiel hinzu. Die Spieler haben die Wahl, sich den Volkihar Vampiren anzuschließen, die in einer Burg im Nordwesten hausen, oder aber mit den Dawnguard gemeinsame Sache zu machen, die diese Vampire jagen. Beide Handlungsstränge verlangen von den Spielern, einen McGuffin oder auch drei in ihren Besitz zu bringen, was bedeutet, dass man auf der Karte herumlaufen und alte und neue Schauplätze aufsuchen muss, wild auf die Trigger Buttons (oder Maus Buttons) klickt und Höhlen durchsucht, um einmal mehr die Welt zu retten.

Dawnguard erweitert Skyrim auch um einige zusätzliche Quests, Aufgaben und zufällige Szenarien. Als Vampir wurde ich ständig von den titelgebenden Dawnguard angesprochen und verfolgt, die plötzlich in jeder Stadt auftauchten, die ich besuchte. Diese Typen wussten wirklich immer genau, wo ich gerade war, gerade so, als orteten sie mein Mobiltelefon. Wenn Sie einen Dawnguard spielen, werden Sie stattdessen von psychotischen Vampiren verfolgt (einige von ihnen töten irgendwelche NPCs, wo immer Sie auftauchen).

Aufgrund der Beschaffenheit dieses DLC muss ich zugeben, dass ich noch nicht alles entdeckt habe, was es zu bieten hat. Ich habe zwar die Vampirseite der Story von Dawnguard komplett und die Vampirjägerseite ungefähr zur Hälfte durchgespielt und auch etliche Nebenaufgaben erledigt, aber ich habe nicht jeden Winkel des Spiels nach neuen Inhalten abgesucht, weshalb es möglich ist, dass ich das eine oder andere tolle Feature übersehen habe. Aber was ich erlebt habe – und was jeder durchschnittliche neue Spieler erleben wird – ist nicht wirklich berauschend.

Die neuen Quests sind nicht gerade überwältigend: mit Ausnahme einiger weniger neuer Konzepte - etwa einen Zivilisten zu ermorden, während man eine Dawnguard Rüstung trägt, damit alle denken, die Dawnguard wären die Täter – haben Sie alles schon gesehen. Gehen Sie dorthin; suchen Sie das; töten Sie ihn; besorgen Sie das. Hier ist nichts so fantastisch wie zum Beispiel eine bestimmte Mission am Ende des Dark Brotherhood (Dunkle Bruderschaft) Handlungsstranges des Hauptspiels.

Die neuen Gebiete sind enttäuschend: eines, Soul Cairn, ist nur ein mit Seelen angefüllter Klon von Skyrims Blackreach. Es ist groß, violett und komplett leer. Um Aufgaben abzuschließen, verbringen Sie viel Zeit damit, weite Strecken zurückzulegen, umgeben von -NICHTS. Sie müssen einen Mini-Boss besiegen, zehn Minuten durch die öde Landschaft marschieren, einen weiteren Mini-Boss besiegen, wieder durch die öde Landschaft marschieren und so weiter. Das ist nicht sonderlich unterhaltsam, interessant oder emotional ansprechend. Und wenn Sie dann jemand bittet, zehn Schriftstücke zu beschaffen, stöhnen Sie nur noch und fragen sich, ob Sie versehentlich in ein MMORPG gestolpert sind. Wenigstens können Sie ein Skelett-Pferd erwerben und so die langen Wegstrecken schneller überwinden.

Die neuen Vampirkräfte sind eher enttäuschend: Sie können weder Zauber noch Tränke benützen, während Sie in Vampirgestalt unterwegs sind, aber das Schlimmste ist, dass Sie als Vampir erzwungenermaßen ständig in Third-Person-Perspektive unterwegs sind. Als Fledermausschwarm von einem Ort zum anderen zu flitzen und den NPCs das Leben auszusaugen, ist cool, aber für den regelmäßigen Gebrauch viel zu unpraktisch. Um Gegenstände zu benützen, Truhen zu öffnen und manche Türen passieren zu können, müssen Sie in die menschliche Gestalt zurückwechseln, was bedeutet, dass Sie sich eine lange Animationssequenz ansehen müssen, ehe Sie irgendetwas tun können. Das ist ärgerlich.

Selbst die Bugs und Glitches sind enttäuschend: bis jetzt ist mir noch kein einziger untergekommen, der mich auch nur zum Lächeln gebracht hätte. Besonders unlustig war einer, der meinen Begleiter plötzlich verschwinden ließ, was zur Folge hatte, dass ich gut eine Stunde nochmals spielen musste, da ich den Trigger für die nächste Quest nicht aktivieren konnte.

Der Mangel an Kreativität, der in dieser Erweiterung offensichtlich wird, lässt es unglaublich erscheinen, dass dasselbe Team für Skyrim und Dawnguard verantwortlich zeichnet. Eingefleischten Bethesda-Fans wird sicher auffallen, dass einige der neuen Features ihren Ursprung in der Skyrim Game Jam haben, von der Todd Howard auf der DICE erzählte. So sind etwa die Wasserströmungen, die dunklen Dungeons und die Skelettpferde hier vertreten. Aber das sind nur kleine Momente. Die Ergebnisse der Game Jam waren interessanter als alle neuen Inhalte von Dawnguard.

Wenn ich Dawnguard in zwei Worten zusammenfassen müsste, wären es diese: mehr Skyrim. Vielen Spielern wird dies reichen – wenn Sie zu dieser Gruppe zählen, sollten Sie bei diesem DLC unbedingt zugreifen. Falls Sie sich jedoch auf etwas Besonderes, Einzigartiges gefreut haben, etwas, das Ihnen ein ähnliches Gefühl vermittelt, wie Sie es hatten, als Sie Bethesdas Action-Rollenspiel zum ersten Mal betraten und sich daran machten, die riesige Welt zu erkunden, dann sollten Sie zu der einen oder anderen Mod greifen. Oder zumindest auf die Skyrim: Game of the Year Edition warten.

PRO: Mehr Skyrim; eine interessante Begleiterin im Vampirhandlungsstrang; man kann zum Vampir werden; Skill Trees für Vampir und Werwolf.

CONTRA: Langweilige, langatmige Missionen; langweilige, riesige Gebiete; mehr Bugs denn je.

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