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Ein zynischer Blick auf die Zukunft von Minecraft

 

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Ich spiele nun schon seit fast sieben Jahren immer wieder Minecraft, würde aber nicht behaupten, dass es mich wirklich fesselt. Es macht mir Spaß, während ich spiele – ich baue einige ziemlich nette Sachen, und dann wende ich mich eine ganze Weile anderen Spielen zu, bis ich wieder den Drang verspüre, etwas zu bauen. Microsoft, für alle von Ihnen, die unter einem Stein wohnen, kaufte vor nicht allzu langer Zeit für beachtliche $2,5 Milliarden Mojang, das Entwicklerstudio von Minecraft samt den Rechten an diesem Spiel. Das sind $2.500.000.000 der in etwa mehr Geld als die meisten von uns in 30 Leben verdienen werden.

Für die Zukunft von Minecraft ist das wichtig. 

Es wird klein beginnen (und hat schon begonnen). Microsoft veröffentlichte die Microsoft Windows 10 Edition von Minecraft für 10$. Diese Edition ist nicht mehr als die Pocket Edition (und tatsächlich können Win10 Versionen Verbindung zu den Pocket Edition Servers aufnehmen), die so adaptiert wurde, dass sie auf Windows 10 läuft. Microsoft schwört immer und überall, dass man die Java-Version (sie wird von hier an Vanilla genannt) nicht vernachlässigen oder gar aufgeben wird.

Also bis jetzt keine große Sache, nicht wahr? Es gibt bereits Versionen für PS3, PS4, Xbox 360, XB1, Vita, Mobiltelefone und Raspberry pi. Was ist da schon eine mehr? (Bemerkung am Rande: Ich bin der Ansicht, dass der Umstand, dass es Minecraft nicht für die Wii U gibt, Nintendo fast so sehr stört wie das mangelnde Engagement des Unternehmens fürs Onlinespiel.)

Nun ja, das Problem ist, dass Microsoft den Kaufpreis und noch einiges mehr wieder erwirtschaften muss. Nicht all dieses Geld muss direkt von Microsoft kommen – schließlich hat man ja einen Entwickler gekauft. Alle künftigen Spiele aus dem Hause Mojang und damit verbundene Profite gehören Microsoft. Das Problem ist nur, dass alle anderen Spiele, die Mojang bis dato veröffentlicht hat, weit davon entfernt waren, Hits zu werden. Kann sich noch irgendjemand an Scrolls erinnern, von diesem albernen Trademark-Streit einmal abgesehen? Wer freut sich auf Cobalt? Hoffentlich kann Mojang einen zweiten Hit kreieren, um die Zukunft abzuwenden, die ich befürchte.

Wie sieht diese Zukunft aus?

Einmal mehr, sie beginnt jetzt. Sie können „skin packs“ (kosmetische Veränderungen) kaufen, die je ein paar Dollar kosten. Kein Problem, nicht wahr? Ich jedenfalls kann es dem Unternehmen nicht vorwerfen, den Versuch zu unternehmen, mit Skin Packs ein bisschen Geld zu verdienen. Sicher, man kann in Vanilla Minecraft Skins gratis herunterladen und installieren, aber wenn ein paar Tölpel hier und da ein paar Dollar zahlen möchten, sollen sie nicht aran gehindert werden. Vielleicht hat Microsoft Glück und es finden sich einige „Wale“, die tausende Dollar für Skin Packs springen lassen.

Das Problem ist.... $2,5 Milliarden. Das ist so viel Geld, dass ich es mir überhaupt nicht vorstellen kann. Um so viel Geld zu erwirtschaften, reicht es nicht aus Minecraft auf Windows 10 zu einem ermäßigten Preis zu verkaufen und den Leuten Skin Packs zu versprechen. Also was wird man machen?

Andere Dinge im Spiel neu gestalten (reskin)

Das wird ziemlich harmlos sein. Nicht wahr? Sie werden 99 Cents zahlen und sann Redstone haben, der blau ist. Es ist nur eine Customization fürs Spiel! Dann können Sie Ihren Glowstone in eine Discokugel verwandeln – ebenfalls nur kosmetisch. Wie wäre es dann mit neuen Farben fürs Spiel? Für $2 können sie eine einmal verwendbare Farbe kaufen, um Wolle in einer Farbe zu kreieren, die niemand sonst hat. Für $5 können Sie ein Färbemittel mit Farbauswahl kaufen, so dass Sie jede Farbe kreieren können, die Sie haben möchten.

Das Problem besteht meiner Meinung nach darin, dass Minecraft in erster Linie ein kosmetisches Spiel ist. Das Spielvergnügen besteht zu einem guten Teil darin, dass man Dinge bauen kann, die es in der realen Welt nicht geben kann. Kosmetische Veränderungen als kostenpflichtige Inhalte anzubieten, verändert die Essenz des Spiels, indem eine Paywall für bestimmte Features eingeführt wird.

Kostenpflichtige Mods

Jetzt geht es ans Eingemachte. Derzeit bieten Pocket Minecraft und infolgedessen auch Win10 MC (PME für beide, von jetzt an) weder Mods noch Modunterstützung. Vanilla hingegen schon. Kostenlos. Eine Möglichkeit für MS, Minecraft finanziell lukrativ zu machen, besteht darin, Mod Packs so anzubieten, wie man Skin Packs anbietet. Zunächst müsste man allen versichern „Wir werden Vanilla Minecraft und die dortig Mod-Szene weiter unterstützen“, aber früher oder später würde man damit beginnen, Dinge zu PME hinzuzufügen, die es in Vanilla nicht gibt. Man könnte behaupten, dass dies aufgrund von Beschränkungen beim Codieren in JavaScript nicht anders geht – man sucht nach Möglichkeiten, das Feature zu implementieren! Machen Sie sich keine Sorgen.

Anbieten von neuen Elementen im Spiel gegen Bares

Sie möchten Treppen bauen? Dann müssen Sie zuerst den Plan (blueprint) kaufen – 99 Cents, bitte. Sie möchten Ihr Haus aus gehärtetem Stahl bauen? Bezahlen Sie zuerst MS.

Ich gehe davon aus, dass Microsoft früher oder später Vanilla Minecraft einstellen/vom Markt nehmen muss, und zwar trotz seines höheren Preises (der ist in Stein gemeißelt und wird nie sinken). Das wird wohl eher früher als später passieren, da die PME Version, was die Verbreitung anbelangt, immer mehr zu Vanilla aufschließt. Wenn man ein profitables Bezahlsystem implementieren möchte, gibt es im Prinzip eine kostenlose Konkurrenz in Form von Vanilla. Es wäre fast so, als würde Coca Cola ein neues Coke mit der Hälfte der Kalorien, aber zum fünffachen Preis herausbringen, während daneben das gewöhnliche Coke und Diet Coke weiterhin verkauft werden.

Was meinen Sie? Sieht die Zukunft für unser kühnes Indie-Spiel, das eine Generation von “BLOCK STORY, MINETRAPS, SURVIVAL MINE BLOCK, und aller Favorit, BLOCKCRAFT: A SURVIVAL TRAP STORY” begründete, düster aus? Oder bin ich zu zynisch und wird MS einfach den Status quo beibehalten? Aber es gibt ja noch die HoloLens – die sollte helfen, ein paar tausend Kopien des Spiels zu verkaufen.

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